Klein Köris rief – Peitz kam!

In nun mittlerweile schon fast traditioneller Manier seitens des Freilichtmuseums „Germanische Siedlung Klein Köris“, ereilte uns auch für dieses Jahr wieder eine herzliche Einladung zur Teilnahme am Museums-Sommerfest am 24.Juni 2023. Und wer uns kennt, der weiß, daß unser Verein nicht nur die Festungsgeschichte unseres Heimatortes erforscht und versinnbildlicht, sondern wir uns auch mit der germanischen Besiedlungsgeschichte unserer Lausitzer Heimat beschäftigen.

Dieses zweite Standbein des Historischen Vereins zu Peitz e.V. sprach sich rum, wurde beobachtet, beachtet, und führte uns letztendlich mit den „Machern“ von Klein Köris zusammen.         

Gut vorbereitet (Kleidung, Ausrüstung und Bewaffnung wurden seit Monaten beschafft gebaut, gestaltet und genäht, machte sich eine vierköpfige germanische Vorhut bereits am Freitag den 23.06. mit viel Enthusiasmus und einem Berg voll altertümlichem Equipment auf den langen Weg nach Klein Köris.

Das genau an diesem Tag Odin seine Himmelspforten öffnete, und die gesamte Mark Brandenburg unter Wasser setzte, war so nicht geplant, geschah aber! Somit war eine „Frühbesiedlung“ im Germanendorf an diesem späten Nachmittag leider nicht mehr möglich, so dass unsere Vorreiter den kühnen Plan fassten, der allseits bekannten hellenistischen Gastfreundschaft einen spontanen Besuch abzustatten.

Die an diesem Abend geleerten Hörner besänftigten Odin, bescherte er uns doch einen hochsommerlichen Folgetag. Wieviel Met dafür tatsächlich getrunken werden mußte, bleibt im feuchten Nebel dieses Abends verborgen.

Ein traumhafter Sonnenaufgang, der leider verschlafen wurde, ein herzhaftes Frühstück und das Eintreffen einer dreiköpfigen Nachhut ließen die „Strapazen“ des vergangenen Abends schnell vergessen, und das Aufbauen und Uns-Einrichten bestimmte diesen zeitigen Vormittag.

Mit Eintreffen der ersten Besucher (ca. 250 sollten es an diesem Tag werden) waren wir startklar, erzähl-, zeige- und kampfbereit.

Das entschleunigte Leben solch einer germanischen Gemeinschft, die unausgesprochene Arbeitsteilung zwecks Nahrungsbeschaffung, aber auch die Verteidigung des eigenen Hab  und Gutes vor , ja wem auch immer, bestimmten den Rhythmus dieses sonnigen Tages. Kein Meeting, kein Stau, keine Hektik – so ließ es sich aushalten.

Zusammenschnitt vom Brot backen nach Germanischer Art

Ganz in Ruhe wurde gefachsimpelt, Brot gebacken, der Durst gestillt und geklönt. Doch als sich in einer Ecke „unseres“ Dorfes unverhofft eine Gruppe römischer Soldateska verschanzt hatten, brachte dies kurz Unruhe ins dörfliche Alltagsgeschehen:

Aber schon nach kurzer Zeit waren die Fronten geklärt, ein Nicht-Angriffspakt geschlossen und für ein gemeinsames Abendessen die Fleischbestellungen an die jeweiligen Bogenschützen ausgegeben.

Germanischer und Römischer Bogenschütze gemeinsam bei der Jagd. Ein Bild mit Seltenheitswert!          

Mit Eintauchen der Sonne in die Horizontlinie verabschiedeten sich dann auch die letzten Besu cher dieses Tages und in die Ruhe dieses Ortes zog Stille ein! Bis….

Ja bis das Signal zum Abendessen ertönte und frischer Grillgeruch durch aller Nasen zog. Was nun folgte möchte ich hier nicht beschreiben, werden doch (hoffentlich) auch junge Menschen diese Zeilen lesen. Nur so viel – es wurde ein geselliger und langer Abend !!

Ein Dank an den einladenden Verein des Freilichtmuseums Germanische Siedlung in Persona Michael Böhm. Dank an allen Mitwirkenden und Helfern unseres Vereins, als da wären Christoph und Mathias Malcherowitz , Uwe Ackermann, Mathias Schellack, John Witt, Benny Niewidok, Torsten Jupe und last but not least unser Foto- graf Alexander Schötz. Dank auch an unsere Frauen, die es uns durch ihre Geduld ermöglichten, dieses „Jungs-Ding“ durchzuziehen!

Wer mehr über das Freilichtmuseum Germanische Siedlung in Klein Köris erfahren möchte, dem sei dessen Homepage empfohlen.

Empfehle mich ebenfalls mit herzlichen Grüßen

Ihr/Euer Torsten Jupe