Peitz in der Geschichte

Die Fischer- und Festungsstadt Peitz hat eine sehr wechselvolle und spannende Geschichte. Auf der folgenden Seite wurde der wohl umfassendste Überblick aus den Archiven und aus unzähligen Zeitzeugenberichten zusammengetragen. Wissenswertes von Christoph Malcherowitz mit Unterstützung des Historischen Vereins zu Peitz e.V.

14. Jahrhundert

ZeiteinordnungHistorisches Ereignis
03.08.1301 Erste urkundliche Erwähnung der Stadt und Burg Peitz in einer Verkaufsurkunde, in der Theodericus der Jüngere, Landgraf von Thüringen, Markgraf des Ostens und von Lusatia, dem Erzbischof Burchardus aus Magdeburg die Grenzmark Lusatia für 6.000 Silbermark verkauft. Theodericus der Jüngere, Landgraf von Thüringen, Markgraf
des Ostens und von Lusatia, hat vom Erzbischof Burchard aus Magdeburg die Grenzmark Lusatia für die Zeit seines Lebens als Lehen empfangen.
21.08.1323König Ludwig der Bayer überträgt seinem Schwiegersohn Markgraf Friedrich von Meißen die Schutzherrschaft über die Lausitz mit allen ihren Mannen und Rechten, nachdem er die Mark zum „erledigten und heimgefallenen Reichslehen“ erklärt und seinen ältesten Sohn Ludwig als Markgrafen damit belehnt hat. Jedoch verweigern eine ganze Reihe Lausitzer Herren die Gefolgschaft. Unter ihnen befindet sich auch der Ritter Hartmann Mager, der als Lehnsmann des Herzog Rudolf auf Peitz sitzt.
25.05.1328Im Vertrag von Golzow der zwischen König Ludwig von Bayern und Herzog Rudolf geschlossen wird, behält Herzog Rudolf vorläufig die Lausitz. Jedoch wird in dem Vertrag für die Lausitz ein Pfand von 16.000 Mark brandenburgischen Silbers festgesetzt, welches König Ludwig bis zum Martinstag 1340 begleichen kann. Gelingt ihm dies, geht die Lausitz auf ihn über.
März 1339König Ludwig der Bayer bezahlt an den Herzog Rudolf die als Pfand festgesetzten 16.000 Mark brandenburgisches Silber und erhält die Herrschaft über die Lausitz.
13.05.1350Papst Clemens VI. verhängt den Bann über die Anhängerschaft des verstorbenen König Ludwigs, da sich diese nicht unter den neuen Lehnsherrn begeben will. Unter diesen Anhängern der Bayernherrschaft sind unter anderem auch die Hauptpfarrer aus Cottbus, Kolkwitz und Peitz.
13.10.1350Das Pfandschaftsverhältnis der Wettiner über die Lausitz wird erneuert.
08.08.1353Die Bayern verkaufen, nachdem sie sich in kriegerischen Auseinandersetzungen verschuldet haben, die Lausitz für 21.000 Mark Silber an den Meißener Markgrafen Friedrich den Strengen.
02.12.1355Kaiser Karl erteilt auf dem Reichstag zu Nürnberg seine ausdrückliche Genehmigung zum Verkauf der Lausitz zwischen Bayern und Sachsen und stellt dem Markgrafen zu Meißen den Lehnsbrief aus. In diesem wird als Teil der Markgrafschaft die Stadt „Picze“ genannt.
13.10.1357Die Gebrüder Mager, die als Ritter auf der Burg Peitz sitzen, leisten in Guben den Markgrafen von Meißen den Treueeid.
08.03.1359Die Markgrafen von Meißen nehmen die Gebrüder Mager als Lehnsinhaber der landesherrlichen Burg Peitz an und versprechen ihnen Schutz bei kriegerischen Auseinandersetzungen.
11.10.1367Otto der Faule willigt gegen eine Abfindung darauf ein, daß die Lausitz ganz an den Kaiser übergeht.
25.10.1367Herzog Bolko von Schweidnitz stellt in Löbau ein Straßenprivileg aus, wodurch der Handelsweg über Fehrow gesperrt wird. Als Handelsstraße bleibt nur noch der Weg zwischen Cottbus und Peitz. Somit müssen alle Handelswaren über die markgräfliche Zollstätte in Peitz transportiert werden. Die Fehrower Zollstätte wird nach Cottbus verlegt.
13.01.1368Otto der Faule erklärt sich als befriedigt und tritt sein Lausitzer Besitzrecht an Wenzel, den Sohn des Kaisers, ab.
01.08.1370Formelle Einverleibung der Lausitz in die Länder der böhmischen Krone.
25.11.1371Kaiser Karl IV., der in Bautzen weilt, bestätigt das Straßenprivileg vom 25. Oktober 1367. Er ermächtigt die Gebrüder Johann und Heinrich von Cottbus, widerspenstige Kaufleute, die sich nicht an den vorgeschriebenen Straßenzwang von Cottbus nach Peitz halten, mit Gewalt zur Benutzung der Handelsstraße zu zwingen.
20.03.1377Kaiser Karl IV. entläßt die Städte „Gubbin Somerfeldt peitze und furstenberg und alle Manschaft dij zu den selbigen steten gehören,“ aus der Huldigung die sie „vormols gethan“. Somit können die Städte einem neuen Lehensherrn verliehen werden.
24.04.1377König Wenzel übergibt Johann von Görlitz die „stett und Sloss Gubbin Somerfeldt peitze und forstenberg“ als Lehen der Krone Böhmens.
22.05.1378Budik, Hauptmann zu Peitz, der Landrichter Fricze Lange, Heynrich Stupicz und Henczk Saxe bekunden, daß sie bei der Festsetzung der Grenze zwischen der Stadt Guben und dem Gebiet von Frenczil Saxs mit tätig gewesen sind.
König Ludwig von Bayern
Otto der Faule

Kurfürst Friedrich II.
Kurfürst Friedrich II. 
Kurfürst Albrecht III. Achilles
Markgraf Johann als Kurfürst Johann Cicero
Kurfürst Joachim I. Nestor

15. Jahrhundert

ZeiteinordnungHistorisches Ereignis
14.09.1401 Wenzel, der Sohn Kaiser Karl IV., der in Geldnöten ist, verpfändet zu Prag die Lausitz an seinen Vetter Jobst.
08.04.1410Ritter Anshelm von Ronow, Pfandinhaber der Stadt Peitz, verpfändet für 2.400 Schock breiter böhmischer Groschen seinen Pfandbesitz an die Gebrüder Rudolf und Albrecht von Sachsen, nachdem Markgraf Jobst und König Wenzel ihre Zustimmung gegeben haben.
22.03.1411König Wenzel schließt mit dem Pfandinhaber von Peitz, Herzog Rudolf von Sachsen, einen neuen Kontrakt, indem der Rückkaufpreis für das Schloß Peitz und seine Umgebung von 2.400 Schock Groschen auf 3.377 Schock Groschen erhöht wird.
06.09.1422König Sigismund, der durch seine kostspielige Hofhaltung und Kriegsführung gegen die Hussiten in Geldnot geraten ist, verkauft die Lausitz für 7.859 Schock Groschen an den bisherigen Landvogt Johann von Polenz.
02.05.1423Johann von Polenz erkennt die Schenken Albrecht und Hans von Landsberg als die Pfandinhaber von Peitz an.
28.12.1431Die Schenken von Landsberg wenden sich mit der Bitte um Schutz an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg. Im Vertrag von Spandau stellen sie sich wegen der Hussitenüberfälle mit ihren Schlössern „Tupcz und picze“
 unter seinen Schutz.
25.07.1436Johann von Polenz schließt in der Nähe der Burg Stolpen mit den Abgesandte des Herzogs von Sachsen, Erbmarschall Thamm Leofir und dem Hofmeister Wittekind von Lohe, ein Bündnis. Zweck dieses Bündnisses ist die Eroberung der Burg Peitz, da sich die Schenken von Landsberg unter den Schutz des Markgrafen von Brandenburg gestellt haben.
08.08.1436Es sind erst 14 Tage nach Unterzeichnung eines Bündnisses zwischen dem Landvogt von Polenz und den Sachsen vergangen, da erobert der sächsische Hauptmann von Querfurt die Stadt Peitz nach einer Belagerung mit einer 160 Mann starken Streitmacht.
03.01.1441Nickel von Polenz, der Bruder des verstorbenen Johann, der die Vormundschaft über die unmündigen Kinder seines Bruders übernommen hat, stellt sich für drei Jahre unter den Schutz des Kurfürsten von Brandenburg.
15.09.1441Trotz seines Bündnisses mit dem Markgrafen von Brandenburg verhandelt Nickel von Polenz mit dem Herzog von Sachsen wegen der Abtretung der Lausitz an Sachsen.
August 144230 brandenburgische Reiter erscheinen vor den Toren der Stadt Peitz und nehmen das Schloß und die Stadt Peitz für den Markgrafen Friedrich II. von Brandenburg in Besitz.
11.08.1442Nickel von Polenz verhandelt trotz seines Schutzbündnisses mit Sachsen wegen der Abtretung der Lausitz. Kurfürst Friedrich II., dem dieses Doppelspiel nicht verborgen bleibt, erwirbt die Geldverschreibung auf Peitz vom Schenken Heinrich von Landsberg. Dadurch ist er nun rechtmäßiger Pfandinhaber von Peitz.
25.09.1442Nickel von Polenz wendet sich mit der Bitte an den Herzog von Sachsen, ihm sein Eigentum – die Stadt Peitz – wieder zu verschaffen. Da Sachsen aber wenig Neigung verspürt, für Polenz wegen der Lausitz mit dem Markgrafen von Brandenburg Krieg zu führen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich mit den bestehenden Tatsachen abzufinden.
25.10.1442Schenk Heinrich von Landsberg bestätigt in einem Revers in Frankfurt an der Oder, daß er durch Kurfürst Friedrich II. als Amtmann in Peitz eingesetzt wurde.
19.10.1443Kurfürst Friedrich II. weilt in Peitz und belehnt seinen treuen Untertanen, Henckel von der Nickel, mit Land.
31.03.1444Kurfürst Friedrich II. verpfändet die Vogtei Peitz an seinen getreuen Ritter Hans von Waldow, der fortan als Amtmann in Peitz seinen Sitz hat.
15.04.1448Reinhard von Cottbus wird aus Dankbarkeit auf Lebenszeit mit der Vogtei Peitz belehnt, da er 1445 seinen Anteil an der Herrschaft Cottbus an den Kurfürst verkauft hat.
29.09.1448Die Gebrüder Polenz verkaufen die Lausitz (Lübbener Kaufvertrag) an den Kurfürsten Friedrich II. und händigen ihm den Majestätsbrief aus. Dadurch wird der Kurfürst zum rechtmäßigen Besitzer der Lausitz und läßt sich in den Städten Lübben, Guben, Forst, Sorau, Spremberg und Luckau huldigen.
05.01.1453Kurfürst Friedrich II. gibt der Frau Magarete, Ehefrau von Reinhard von Cottbus „dy Pytze slos und stetlin“ als Leibgedinge.
November 1461König Georg von Böhmen, der die Lausitz wiedergewinnen will, belehnt den Burggrafen Zdenko von Sternberg mit der Herrschaft Cottbus und verlangt die Rückgabe der Lausitz vom Kurfürsten Friedrich II. gegen Rückzahlung des Kaufgeldes. Burggraf Zdenko erscheint mit einem Heer vor Cottbus, um den Ansprüchen des Königs von Böhmen Nachdruck zu verleihen. Jedoch wird das Heer vor Cottbus geschlagen.
05.06.1462Durch den Friedensvertrag von Guben behält das Haus Brandenburg die vor dem Lübbener Kaufvertrag erworbenen Besitzungen in der Lausitz. Somit bleibt die Herrschaft Cottbus, die Vogtei Peitz, die Ländchen Teupitz und Beerwalde, sowie der Hof Groß-Lübben bei den Brandenburgern. Ebenso behält der brandenburgische Kurfürst die Anwartschaft auf Beeskow und Storkow. Jedoch verliert er seine restlichen Besitzungen in der Lausitz, für die er jedoch durch Zahlung einer Geldabfindung entschädigt wird. Dadurch wird die Vogtei Peitz und das Cottbuser Gebiet eine Exklave in der böhmischen Niederlausitz.
24.06.1462Kurfürst Friedrich II. erhält in Luckau laut Gubener Friedensvertrag 10.000 Schock böhmische Groschen und händigt dem Gesandten König Georgs, die sich in seinem Besitz befindlichen Urkunden der Lausitz aus.
12.10.1462Burggraf Zdenko von Sternberg, der von König Georg von Böhmen im November 1461 mit der Herrschaft von Cottbus belehnt worden war, verzichtet im Rahmen des Gubener Friedensvertrags auf sein Lehen.
25.02.1473Kurfürst Albrecht III. Achilles bestätigt den Brüdern des Franziskanerklosters zu Cottbus das Recht, in den Peitzer Waldungen unentgeltlich das für ihren eigenen Bedarf erforderliche Bau- und Brennholz zu holen.
27.02.1478Markgraf Johann, Stadthalter der Mark Brandenburg, verpfändet das Amt Peitz dem Cottbuser Vogt Dietrich von Freiberg, den Gebrüdern Nickel und Friedrich Tosen und derElse von Kruschwitz „zu gesambter Hand“ für 7.500 rheinische Gulden, da die Hofhaltung seines Vaters Albrecht größere Geldmittel erfordert.
01.01.1479Dietrich von Greiffpach, Ritter und Herr auf Peitz erhält vom Cottbuser Vogt Dietrich von Freiberg seinen Schutzbrief.
14.01.1485Markgraf Johann gestattet Graf Eytel Friedrich von Zollern, der als Verweser in den neu erworbenen Gebieten Crossen, Bobersberg, Sommerfeld und Züllichau eingesetzt ist, das Amt Peitz durch Kauf von Albrecht von Leipzig zu erwerben und es auf Lebenszeit in Pfandbesitz zu nehmen.
18.03.1488Die Ältesten der Gewerke und die ganze Gemeinde zu Guben bitten Albrecht von Leipzig, Hauptmann zu Cottbus und Peitz, dem Gubener Rat eine Quittung über die Rückzahlung der 5.200 rheinischen Gulden (nebst 312 Gulden Zins) auszustellen, die Albrecht dem Rat für den Kauf von Schenkendorf geliehen hat.
29.09.1489Nach dem Tod seines Vaters Albrecht III. Achilles tritt Markgraf Johann als Kurfürst Johann Cicero 1486 die Regierung an. Er sieht es als seine vorrangige Aufgabe an, seine Gläubiger zu befriedigen. Da er jedoch so schnell keine großen Geldsummen aufbringen kann, überläßt er seinem Gläubiger, Fürst Georg von Anhalt, „unser Slosse und ampt Crossen, Cotbus, peicz Slos und Stetichen, mit allen und iglichen iren zugehorungen an Mollen, dorffern, heiden …gerechtickeiten, gerichten und dinsten“. Das Amt Peitz wird mit 6.500, Cottbus mit 5.500 und Crossen mit 2.000 rheinischen Gulden veranschlagt.
27.10.1500Kurfürst Joachim I. Nestor und sein Bruder Albrecht, Markgrafen von Brandenburg, bestätigen dem Franziskanerkloster zu Cottbus die von ihren Vorfahren Albrecht und Johann erteilte Erlaubnis, in den zu Peitz gehörenden Heiden und Wäldern das nötige Bau- und Brennholz zu schlagen und in den herrschaftlichen Mühlen ihr Getreide frei mahlen zu lassen.
Kurfürst Joachim II. Hektor
Kurfürst Johann Georg
Festungsbau 1592
Kurfürst Joachim Friedrich

16. Jahrhundert

ZeiteinordnungHistorisches Ereignis
03.10.1502 Der Landvogt der Lausitz, Heinrich von Plauen, Burggraf zu Meißen, bekundet, dass die Streitigkeit wegen eines Grenzstücks in der Heide zwischen Guben und Crossen, zwischen der Stadt Guben und dem Kurfürsten Joachim und dem Markgrafen, Albrecht von Brandenburg, in folgender Weise beigelegt werden soll: beide Seiten benennen jeweils zwei Schiedsrichter, welche sich am Montag nach Martini (14.11.1502) an der strittigen Grenze einfinden und dort vor Ort die Klage protokollieren. Beide Seiten haben dann innerhalb von jeweils sechs Wochen ihre Klageschrift zu formulieren und einzureichen. Ist eine gütliche Beilegung nicht möglich, so soll von den Schiedsrichtern an zuständiger Stelle ein Rechtsspruch auf Kosten der Parteien eingeholt werden. So geschehen auf der Grenze zwischen Peitz und Lieberose.
04.05.1504Nach längeren Grenzstreitigkeiten mit den Gebrüdern von Köckritz auf Lieberose wegen der Holznutzungsrechte im Grenzgebiet Lieberose / Peitz setzt Kurfürst Joachim I. eine Grenzregulierungskommission ein. Diese Kommission erklärt die Grenzansprüche der Gebrüder von Köckritz, welche sich auf alte Schriftstücke beriefen, als „gancz todt und crafftlos“. Am Samstag, den 04. Mai, wird ein Rezeß über den neuen Grenzverlauf abgeschlossen.
13.07.1504Kurfürst Joachim I. und sein Bruder Albrecht bestätigen den ausgehandelten Grenzverlauf vom 04. Mai 1504, so dass die Grenzstreitigkeiten endgültig beigelegt sind.
30.04.1511Siegmund von Chlumen, Hauptmann von Cottbus und Peitz, wendet sich in einem Schreiben an den Rat der Stadt Zerbst, da es Streitigkeiten wegen des Nachlass des Verstorbenen Markus Schultzen gibt.
02.05.1423Siegmund von Chlumen, Hauptmann von Cottbus und Peitz, verwendet sich in einem Schreiben an den Rat der Stadt Zerbst für die beiden Cottbuser Brüder Andreas und Michel Schultze, da sie Schwierigkeiten wegen des Nachlass ihres verstorbenen Bruders Markus Schultzen haben.
25.06.1511Im Rahmen einer Verwaltungsreform vereinigt Kurfürst Joachim I. die beiden Ämter Cottbus und Peitz zu einem organisatorischen Ganzen und setzt seinen getreuen Rat, Heinz Röder, als Amtshauptmann ein. Als Wohnort wird ihm das Schloß zu Peitz zugewiesen, wobei diese Wohnsitznahme nur von kurzer Zeit war, denn in einem späteren Schreiben wird ihm Cottbus als Wohnsitz bewilligt.
25.04.1514Hanns Schuster am Thore und Symon Wentzke Amtknecht treten der Hüffnerschaft in Peitz bei.
25.04.1523Die bruder der huffnerschafft treffen sich und jeder bezahlt seinen Beitrag in die Kasse.
25.09.1536Markgraf Johann von Brandenburg bestätigt den Brüdern des Franziskanerklosters in Cottbus erneut die Erlaubnis, das nötige Bau- und Brennholz aus den Peitzer Waldungen zu holen.
08.04.1539Der Hauptmann zu Peitz und Cottbus, Heinrich von Pagk verkauft für 24 Gulden „die Hälfte des Dorfes Eiche“ an den „erbarn Peter von Zschanewitz„.
14.08.1543Der Peitzer Hauptmann, Heinrich von Pagk, erhält von Kurfürst Joachim II. Hektor die Verkaufsbestätigung für das Schloß und die Stadt Sommerfeldt, die er von Markgraf Johann von Küstrin erworben hat.
08.06.1546Der Landvogt, Schlick, belehnt Marcus Kautl aus „Peice“, wohnhaft in Luckau, mit 2 Morgen Weinwachs und 1/2 Presse vor Guben, die er von Wenzel Beuden empfangen hat. Lehnszeugen: Apitz von Tschertwitz Hauptmann, Peter von Rodstock zu Markersdorf und Erasmus Günther vom Schreckenberg Kanzler.
08.12.1546Der Peitzer Caspar Dickben, der in Wittenberg Theologie studiert, wird als Pfarrer an das Peitzer Pfarramt entsandt.
25.10.1442Heinrich von Pagk, Hauptmann von Peitz und Cottbus, bewilligt dem Peter von Zzanewitz zu seinem Studium für sechs Jahre ein „benficium von 30 gulden“ aus dem Kirchenzins der Cottbuser „pharkirchen“.
29.09.1559Bei einem Stadtbrand werden in Peitz insgesamt 18 Häuser zerstört.
06.12.1559Markgraf Johann von Küstrin weilt in Peitz und bespricht mit dem Amtshauptmann Berthold von Mandelsloh und dem Baumeister Jeronimus Arkanat die Einzelheiten zum Bau der Peitzer Festung.
07.12.1559Johann von Küstrin genehmigt die Bauordnung und die Arbeitsartikel zum Festungsbau in Peitz. Im sogenannten ersten Bauabschnitt wird die Peitzer Oberfestung auf dem Gelände des alten Schlosses errichtet. In den Jahren 1559 – 1560 werden insgesamt 3.381.000 Stück Ziegelsteine verbaut. An Kalk werden aus Küstrin 4.450 Zentner und aus Beeskow 4.794 Zentner herangeschafft. Der Wallgraben um die Oberfestung hat eine Länge von ca. 675 Metern. Am Wallgraben entlang werden insgesamt 751 Pfähle eingerammt. Jeder Pfahl hat einen Durchmesser von ca. 29 cm. Weitere 751 Pfähle sollen auf der Wallkrone eingerammt werden. Der gedeckte Weg, der eine Länge von ca. 795 Metern hat, wird mit 791 Pfählen versehen. In diesem kurzen Zeitraum werden insgesamt 25.141 Gulden und 11 Groschen verbaut.
24.01.1560Der erste Peitzer Festungsbaumeister, Jeronimus Arkanat, der sich wahrscheinlich mit der Bauleitung überfordert fühlt, bittet den Markgrafen Johann von Küstrin um die Stellung eines fähigen Bauherrn „in ansehunge des grossen gewaltigen baues, der aller dinge mechtig sein mocht“, da er sich den Bau allein nicht zutraut.
18.02.1560Markgraf Johann überträgt die Oberbauleitung dem Venetianer Francesco Chiaramella de Gandino, der die Bauaufsicht bis zum Abschluss der Bauarbeiten am 05. Dezember 1562 behält und anschließend in die Dienste des Kurfürsten Joachim tritt.
05.02.1561Kaiser Ferdinand beschwert sich bei Markgraf Johann wegen des Baus der Peitzer Festung, da der Kurfürst ohne die Genehmigung des Kaisers auf böhmischen Kronlehen den Festungsbau betreibt.
24.02.1561Markgraf Johann verfasst ein ausführliches Schreiben an den Kaiser, in dem er den Bau der Festungsanlage als rechtmäßig verteidigt, zumal der Bau fast vollendet sei. Peitz sei seit Alters her ein fester Platz und er habe daran das „jure dominium“ und die böhmische Krone keinen Grund zur Beschwerdeführung.
13.06.1561An diesem Tage verfasst Markgraf Johann den „Articuls Brief Unndt Eydt der Guardi in Peitz“. In 25 Punkten legt er grundsätzlich fest, mit welchen Rechten und Pflichten die Soldaten in Peitz ihren sechsmonatigen Dienst ableisten und wie hoch ihre Entlohnung ist.
12.10.1462Markgraf Johann weilt in Peitz und besichtigt den Festungsbau. Dabei bespricht er mit dem Amtshauptmann von Mandelsloh die militärische Belegung des Platzes. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll unter den Bauleuten ein „Häuflein“ angeworben und in die Festung gelegt werden.
22.06.1561Kaiser Ferdinand verlangt von Markgraf Johann sofortige Auskunft über die gewaltsame Befreiung von Baumaterialien an der Zollstation, welches für den Peitzer Festungsbau gedacht ist. Das Baumaterial wurde durch bewaffnete Landsknechte befreit und nach Peitz abtransportiert.
08.07.1561Markgraf Johann legt in einem Antwortschreiben an den Kaiser Ferdinand die Umstände dar und erklärt die behauptete gewaltsame Befreiung des Baumaterials für falsch. Er bestreitet das Recht des Kaisers ihm gegenüber als Reichsfürst zur Zollerhebung. Außerdem beschwert er sich über die Art und den Ton, wie die Zöllner mit seinen Dienern umgegangen seien.
23.10.1561Kaiser Ferdinand teilt dem Markgrafen Johann von Küstrin mit, dass er die Rechtfertigungen des Markgrafen wegen der gewaltsamen Umstände an der Zollstation anerkennt und genehmigt nachträglich den Bau der Peitzer Festung gegen ein Öffnungsrecht.
Winter 1561Es wird eine große Menge Geschütze und Munition nach Peitz gebracht. Die Geschütze werden auf den Wällen aufgestellt und die Munition wird im Zeughaus eingelagert.
06.12.1562Es werden zum ersten Mal die Tore der Oberfestung geschlossen.
04.11.1564Markgraf Johann von Küstrin hält sich während der Zeit vom 04. November 1564 bis zum 11. November 1564 in Peitz auf, in der er einige Besitzveränderungen im Cottbuser Land vornimmt.
01.05.1567Markgraf Johann besucht Peitz und fertigt einige Schriftstücke in Peitz aus.
06.08.1567Johann von Küstrin besucht die Festungsstadt Peitz.
02.10.1568Markgraf Johann von Küstrin besucht Peitz. Im Rahmen seines Besuches revidiert er das Zeughaus der Festung und lässt ein genaues Inventar der hier lagernden Kriegsmaterialien erstellen.
07.06.1574Melchior von Löben auf Nickern wird von Kurfürst Johann Georg zum Hauptmann in Peitz ernannt. Zur Unterstützung des Hauptmann wird Wolf von Doberschitz als Wachtmeister bestallt, und zum Zeugmeister und Verwalter des Zeughauses wird Paul Beyer ernannt.
17.05.1579Kurfürst Johann Georg beginnt mit den Vorbereitungen zum Weiterbau der Festung. In einem Schreiben an den Amtskastner in Cottbus und den Hauptmann Melchior von Löben in Peitz fordert er sie auf, Ziegelstreicher anzuwerben und Baumaterial anfahren zu lassen.
10.01.1582Der Peitzer Schuhmachergeselle George Jangk erhält seinen Abschied. Da er woanders sein Glück versuchen will, erhält er ein Schriftstück, indem ihm bescheinigt wird, dass er „…In gutter genüge voll gelernet, sich In seinen LehrJarenn Unde Sonsten Jahren … woll vorhalten“
22.02.1585Der Peitzer Festungshauptmann Melchior von Löben stirbt.
11.12.1586Magister Johann Lucas wird in Peitz in sein Amt als Oberpfarrer eingeführt.
03.05.1587Der „Gestrenge Edle unnd Ehrenveste Wolff von Doberschitz Hauptmann zur Peitz“ hat heute seine Schuld von 3 Schock Groschen nebst Zinsen gegenüber den „Huffnern Volkömlich und gentzlich erlegett“.
Januar 1590Der Baumeister Battista de Sala wird durch Graf Lynar als Bauführer in Peitz angestellt.
März 1590Kaspar Schwabe, der unter Lynar arbeitet, wird beauftragt, in Peitz die Vermessungen vorzunehmen und die Bauzeichnungen anzufertigen.
Juni 1590Die gesamten Pläne für die Befestigung der Unterfestung sind fertiggestellt und werden dem Kurfürst zur Genehmigung vorgelegt.
20.03.1592Als die Witterungsverhältnisse den Weiterbau der Unterfestung wieder zulassen, verfügt der Kurfürst, dass der Bau am Sonntag Misericordias domini (12.04.1592) wieder beginnen soll. Der Kurfürst ordnet an, dass insgesamt 248 Mann als Arbeitskräfte von folgenden Städten und Ämtern zu stellen sind: Amt Lebus 30 Mann, Fürstenwalde 24 Mann, die Städte Cottbus und Crossen je 20 Mann, die Ämter Cottbus, Crossen und Beeskow je 20 Mann, Züllichau und Müncheberg 15 Mann, Sommerfeld und Storkow 12 Mann, Reppen und Strausberg 10 Mann.
28.03.1593Kurfürst Johann Georg fordert von den Städten Cottbus und Crossen je 20 Bauarbeiter „welche starck und gesundter Gliedmaßen sein“. Diese sollen den Bau der Festung in Peitz unterstützen.
02.03.1596Die Festungsbauarbeiten, die im Jahre 1579 begannen, enden nach 16 Jahren im Winter 1595. Diese lange Bauzeit wurde nur durch die Pest, welche unsere Stadt im Jahre 1585 heimsuchte, unterbrochen. Laut der dem Kurfürsten vorgelegten Schlussrechnung wurden während der Bautätigkeit insgesamt 15.666 Reichstaler, 2 Groschen und 9 Pfennig verbaut. Durch diese Baumaßnahme ist anstelle der früheren Erdumwallung die ganze Stadt Peitz mit einer modernen Befestigungsanlage umgeben.
19.08.1596Kurfürst Johann Georg ernennt Oberst Hans von Buch den Älteren zum Gouverneur der Festung Peitz.
18.01.1598Kurfürst Joachim Friedrich weilt in Cottbus und lässt sich durch den Adel und die Stände huldigen. Unter den Abgesandten war auch der Amtshauptmann Otto Hacke vom Berge auf Briesen und der Hauptmann und Gouverneur der Festung Peitz, Oberst Hans von Buch der Ältere.
18.08.1600Kaspar von Löben, Hauptmann der Festungsgarde von Peitz, erlässt eine „Ordnungk im Städteleinn Peize“.

Kurfürst Johann Sigismund
Kurfürst Georg Wilhelm
Feindlicher Reiter

Kornkammer
Antritt zum Eid der Offiziere auf dem Paradeplatz der Festung
Kornkammer
Dach des Zeughauses in der Oberfestung umgedeckt
Gebrauch der Piquen eingeführt
Peitzer Corporal Joachim Heinze wird in Forst enthauptet
800 Kugeln über den Hafen nach Küstrin verschifft
Streit mit den Cottbuser Schustern

17. Jahrhundert

ZeiteinordnungHistorisches Ereignis
13.12.1602 Kurfürst Joachim Friedrich ernennt seinen „bestalten Ritmeister Und Liben getrewen George von Karlowitz“ zum Hauptmann der Festung Peitz.
10.04.1603Georg von Karlowitz berichtet in einem Schreiben an den Kurfürsten, daß etliche dringende Arbeiten an der Festung durchzuführen sind. So fehlen zum Beispiel am Schloßwall Staketen. Am Schloßtor muß die Zugbrücke repariert werden. Die Dächer der Schloßgebäude müssen auf Undichtheit kontrolliert werden und die beiden Stadttore brauchen neue Flügel. Vor dem Lieberoser Tor soll der Ravelin erneuert werden; ebenso sind in der gemauerten Bastei im Gewölbe etliche Pfeiler baufällig. Die Seite hinter dem Schloß gegen das Vorwerk muß mit Rasen neu belegt werden. Außerdem müssen die Basteien gegen den Busch und am Cottbuser Tor ausgebessert werden, da Erde abgerutscht ist.
25.01.1604Zu Pauli Bekehrung genehmigt „Otto Hanke vom Berge auff Briesen…Rath und Haubtmann zu Cotbus undt Peiz“, dem Magister Lucaß, Pfarrer zu Peitz, 8 maliges Bierbrauen unter Entrichtung der „Ordentlichen Zinße Undt Metze“.
25.02.1610Stadtbrandt in Peitz; Hans Schilling, der auf seinem Hausboden Malz trocknet und dabei „unvorsichtig mit dem Licht“ umgeht, legt dadurch in seinem eigenen Haus Feuer. Dieses Feuer greift schnell um sich und vernichtet fast die gesamte Stadt. Nur dem beherzten Eingreifen des Kornschreibers Michael Wetzmann, einiger Soldaten und den Arbeitsleuten vom Hammerwerk ist es zu verdanken, daß die gefüllten Korn – und Provianthäuser vor der Feuersbrunst gerettet werden. In der großen Not wurde sogar Dünnbier zum Löschen verwendet, da nicht genügend Wasser vorhanden war.
06.03.1610Kurfürst Johann Sigismund schickt seinen Amtshauptmann Wichmann von Winterfeld und seinen Hofmeister Antonius Weber nach Peitz, damit diese den Bürger nach der schlimmen Brandkatastrophe beim Wiederaufbau der Stadt helfen können. Um eine Hungersnot unter der leidenden Bevölkerung zu verhindern, verfügt der Kurfürst, daß die gefüllten Getreidemagazine der Festung kostenlos Korn an die Bevölkerung abgeben. Ebenso wird das notwendige Bauholz kostenlos aus den Forsten zu Peitz abgegeben.
24.07.1610Kurfürst Johann Sigismund befiehlt, „daß die Stücke, so uf Unserer Veste Driesen vorhanden, anhero in Unsere Veste Peitz geschafft werden“ wohin sich auch die „noch allda anwesenden Büchsenmeister und Soldaten“ zu begeben haben.
30.04.1611Johannes Ladisch schenkt der Peitzer Kirche einen Taufstein.
06.10.1612Die Peitzer Schuhmacherinnung genehmigt dem Peter Hennicken, daß er an Stelle seines alten Vaters in Schmogrow das Schuhmacherhandwerk versieht.
25.04.1614Die Schumacher von Peitz wenden sich an den Kurfürsten und bitten ihn, dem Abdecker in Peitz den Lederhandel zu untersagen. Außerdem fordern sie, daß der Kurfürst den hiesigen Garnisonsoldaten die Ausübung des Schuhmacherhandwerks untersagt, da sie nicht in der Innung sind.
06.05.1614Kurfürst Johann Sigismund weilt in Cottbus. Bei diesem Aufenthalt bringt er seine Zufriedenheit mit seinem Hauptmann in Peitz, Georg von Karlowitz, zum Ausdruck, indem er dessen Einkünfte um 12 Scheffel Korn und ein Fäßchen Butter erhöht.
23.07.1614Kurfürst Johann Sigismund ordnet eine Revision der Peitzer Festung an und bestimmt für diese Aufgabe den Burggraf Abraham zu Dohna sowie die Brüder Isaak und Hillebrand von Kracht.
02.08.1614Burggraf Abraham zu Dohna und die Gebrüder Isaak und Hillebrand von Kracht treffen in Peitz ein. Sie haben vom Kurfürst den Auftrag, die Festung und die gesamte Umgebung in Augenschein zu nehmen. Kurfürst Johann Sigismund erwartet danach von ihnen einen ausführlichen Bericht über den Zustand der Festung.
04.08.1614Kurz nach Beauftragung legt eine Kommission dem Kurfürsten einen 34-seitigen Bericht vor, der in drei Teile gegliedert ist. Im ersten Teil wird der Vorschlag des Hauptmanns von Winterfeldt zur Errichtung eines Vorwerks auf der Balze verworfen, da er keine Aussicht auf Erfolg verspricht. Im zweiten Teil führt die Kommission umfangreiche Mängel im Festungsgelände sowie an der Festung auf und regt im dritten Teil eine umfangreiche kartographische Erfassung des gesamten Geländes an.
21.06.1615Kurfürst Johann Sigismund verfügt an den Peitzer „Guardihauptmann“
 Georg von Carlowitz, daß die 70 köpfige Leibgarde in unsere „Veste Peitz“ gelegt wird. Sie soll dort „nebenst andern Unsern allbereit alldar vorhandenen Soldaten“ die Aufwartung und Wache versehen.
23.05.1618In den Turmknopf der Peitzer Kirche wird eine von Paul Hoschok Stadtschreiber mp, Hanß Schmidt Kirchen Vorsteher mp, Martin Möller unterschriebene Urkunde gelegt.
13.11.1620Nach Ausbruch des 30-jährigen Kriegs erreichen die ersten Auswirkungen des Krieges auch Peitz. Kurfürst Georg Wilhelm erläßt eine Verordnung an die Einwohner des Amtes Peitz, alles entbehrliche Getreide gegen Bezahlung in die Festungsmagazine zu liefern.
19.01.1621In einer Order an den Cottbuser Amtshauptmann, Gebhard von Alvensleben, verfügt Kurfürst Georg Wilhelm, daß alle Einwohner des Weichbildes ihr entbehrliches Getreide „umb geburliche Bezalung in die Vestung“ liefern sollen.
30.06.1621Kurfürst Georg Wilhelm ordnet in einem Schreiben an den Hauptmann der Festung Peitz, Joachim Senff, an, daß alle Bauschäden der Festung sofort instandgesetzt werden sollen. Außerdem bestimmt er, daß kein Vieh mehr auf die Festungswälle zum Weiden getrieben werden darf. Zudem wird es bei Strafe untersagt, auf den Wällen oder in der Kontreeskarpe (Erdwall vor der Oberfestung; A.d.V.) Feuer zu machen.
31.06.1621Oberst Hildebrand von Kracht kommt von Fürstenwalde mit 100 Soldaten. Diese werden als Verstärkung der Peitzer Garnison unter dem Kommando des Festungshauptmanns Joachim Senff stationiert.
17.08.1622Kurfürst Georg Wilhelm entläßt den bisherigen Gouverneur, Oberst Wigand von Hacke und überträgt das alleinige Kommando über die Festung Peitz dem Hauptmann Joachim Senff.
07.07.1623Kurfürst Georg Wilhelm verlegt die Kompanie des Hauptmann Henning von Götze nach Peitz. Er erhält „das Kommando“ und „auch die Schlüssel“ der Festung Peitz.
02.09.1623An diesem Tage findet eine Musterung der männlichen Einwohner der Stadt, der Vorstädte und der Hüfnerschaft statt. Die wehrfähigen Männer stellen für den Notfall eine Art Bürgerwehr dar und sollen die hiesige Garnison unterstützen.
14.01.1624Andreas am anderen Ende von Runckel wird durch Kurfürst Georg Wilhelm zum „Gwardihauptmann“ der Garde in Peitz ernannt.
01.08.1625Kurfürst Georg Wilhelm, der sich zu einem Besuch in Peitz aufhält, fertigt hier in der Festung Peitz eine Urkunde aus, in der er dem Markgrafen Sigismund das Schloß Zechlin als Wohnsitz einräumt.
03.08.1626Die kaiserlichen Truppen unter dem Kommando Wallensteins rücken in Cottbus ein, wo sie bis zum 05. August verweilen. Peitz liefert in dieser Zeit den geforderten Proviant an die kaiserlichen Truppen in Cottbus.
13.01.1627Hauptmann Andreas am anderen Ende von Runckel beklagt sich bei der Neumärkischen Regierung in Küstrin, daß die Peitzer Garnison trotz der neuen Kompanie des „Edlen undt Manhafften Alexander von Burgsdorff“ zu schwach sei. Außerdem sei die Festung mit zu wenig Proviant versehen und dies in einer Zeit,in der die ganze Mark und Lausitz von den „Wallensteinern“ besetzt ist.
29.07.1627Kurfürst Georg Wilhelm beauftragt Hildebrand von Kracht, dem Peitzer Kommandanten eine „Special Ordonnanz“ zuzustellen, in der der Kommandant angewiesen wird, die Festung gut gegen die kaiserlichen Völker zu sichern und „an den Hammer etlich Volck“ zu legen.
23.06.1630Die Peitzer Festungsgarde besteht aus einem Wachtmeister und 38 Soldaten. Außerdem liegt eine Kompanie mit 100 Soldaten unter dem Befehl des Hauptmann von Runckel zum Schutz der Stadt und Festung in Peitz.
20.07.1630Kurfürst Georg Wilhelm verfügt die Auflösung der Peitzer Festungsgarde. Die Soldaten werden der Kompanie Runckel untergesteckt.
10.09.1630Der Peitzer Festungskommandant, Andreas Runckel am anderen Ende, wendet sich an den Kurfürsten, da immer mehr Leute wegen des Krieges in die Festung Peitz flüchten. Er erhält die Order, das die Leute, die Schutz suchen „alda auffgenommen werden mögen, Denen aber, so sich mit der Wohnung“ in die Festung begeben wollen, hat er anzuzeigen, „daß sie vorher uff ein gantzes Iahr so viel proviant undt victualien“ als sie zu ihrem Unterhalt benötigen in die Festung schaffen müssen.
13.09.1630Festungskommandant von Runckel am anderen Ende erhält vom Kurfürst die Anweisung, die alten Knechte und Konstabler abzudanken. Ihre Entlohnung soll durch Korn erfolgen. Für je 30 Groschen rückständigen Soldes erhalten sie 1 Scheffel Korn. Da das in Peitz lagernde Korn dazu nicht reicht, soll das Hufenkorn aus dem Amt Beeskow nach Peitz geschafft werden. Hauptmann von Runckel soll seine Kompanie um 200 Mann vergrößern und der Amtsschreiber soll Schubkarren, Schippen und Spaten fertigen lassen, damit jederzeit notwendige Reparaturen an den Festungswerken vorgenommen werden können.
04.01.1631Kurfürst Georg Wilhelm ernennt Hauptmann Alexander Magnus von Burgsdorff zum Kommandanten der Festung Peitz.
12.01.1631Festungskommandant von Burgsdorff erhält vom Kurfürsten den Befehl und das Werbepatent, „daß die jetzt drin liegende Besatzung … uf 300 oder auch 400 Mann verstärket werde.
11.10.1631Der Kommandant der Festung Peitz, Alexander Magnus von Burgsdorff, weist den gesamten Landadel des Kreises an, alles vorrätige Getreide hinter die sicheren Mauern der Festung Peitz zu schaffen, da es in jüngster Zeit durch umherstreifende feindliche Scharen wieder zu Plünderungen gekommen ist.
13.10.1633Die Torwache der Festung Peitz überrumpelt in der Nacht fünf feindliche Reiter und nimmt sie gefangen.
14.10.1633Das Dorf Tauer wird von kaiserlichen Soldaten niedergebrannt.
15.10.1633Der Festungskommandant, von Redern, teilt in einem Schreiben dem Grafen Scharzenberg mit, daß die Peitzer Festung von allen Seiten vom Feinde eingeschlossen ist und im Falle eines Angriffs die Festung unter keinen Umständen übergeben wird.
04.08.1635Oberstleutnant Moritz August von Rochow, der mit seinen Kompanien in Peitz weilt, wendet sich an den Kurfürsten, da er es für dringend geboten hält, die recht schadhaft gewordene Festung zu reparieren. Er weist besonders auf die Notwendigkeit eines Neubaus des Zeughauses hin, da es „so form Jahre durch das Pulwer, welches damahls angegangen, sehr ruiniret undt schadhafft“ ist.
01.09.1635Für die Stadt Peitz wird eine Polizeiordnung erlassen, in der Regelungen über das Bierbrauen, Schlachten und Backen enthalten sind.
Oktober 1636Da sich die militärische Lage für den Kurfürsten durch den Sieg der Schweden bei Wittstock nachhaltig verschlechtert und sogar seine Residenz von ihnen genommen ist, sucht er mit seinem großen Hofstaat in der Festung Peitz Zuflucht. Hier verweilt er fast fünf Monate. Die kleine Festungsstadt Peitz wird durch diesen hohen Besuch in arge Bedrängnis gebracht, denn der Kurfürst und sein Hofstaat müssen entsprechend mit Lebensmitteln versorgt und beköstigt werden.
12.10.1636Der Kurfürst verfügt während seines Aufenthaltes in Peitz, daß die Magaretha von Schellendorff ein Haus in Peitz in Besitz nehmen darf.
02.11.1636Während seines Peitzer Aufenthaltes schenkt Kurfürst Georg Wilhelm dem Hammermeister Kadtmann „ein örtlein wüstes Land undt dabei vier Ruthen Ackers zur Aufbauung eines Häusleins undt anlage eines Küchen gartens“.
18.05.1639Hans Kehler aus Turnow hat den Feldrichter der Peitzer Hüfnerschaft Johann Ladisch mit Schmähwörtern beschimpt. Deshalb muß er eine Strafe von 22 Groschen 6 Pfennig entrichten.
07.08.1639Während der Bau- und Reparaturarbeiten der Peitzer Festung treten Verpflegungsschwierigkeiten bei den eingesetzten Arbeitern auf. Aus diesem Grund treffen sich die Adligen des Kreises in Peitz, um mit dem Kornschreiber über die Verteilung der Kornlieferungen zu verhandeln.
15.06.1640Der Peitzer Festungskommandant, Oberstleutnant Georg Friedrich von Trott, bittet Kurfürst Georg Wilhelm um seinen Abschied aus kurbrandenburgischen Diensten, da er „eine gerauhme Zeit mit gutt undt Blutt für Ew. Churfürstl. Durchlaucht und Dero Landen gedienet„, und „weil durch die lange Kriegszeit die … vom Vater ererbten Lehen gütter gantz zu grunde ruinieret und verderbet worden„. Der Kurfürst lehnt seine Verabschiedung ab, da er in der Zeit des 30-jährigen Krieges auf ihn nicht verzichten kann.
12.07.1640Oberstleutnant von Trott erhält die Chefstelle des 1.000 Mann starken Regiment von Kracht, welches in Peitz in Garnison liegt. Zugleich wird er zum Oberst und Kommandanten der Festung Peitz ernannt.
15.08.1640Oberst von Trott teilt dem Kurfürsten mit, daß er mit vier Kompanien seines Regiments eingerückt ist und bedankt sich für die „Churfürstliche gnade, welche in gnädigster Anvertrauung der Obristen chargen über das löbliche Alt Krachttische Regiment sowoll der Commendeurschaft hiesiger Vestung Ich merklichen empfunden„.
28.10.1640Graf Schwarzenberg berichtet dem Kurfürsten, daß die Herren von Tschirnhausen und von Schulenburg, welche Häuser in der Stadt Peitz besitzen, ihren Bürgerpflichten nicht nachkommen. Er regt an, diese Herren aus der Stadt zu weisen und ihre Häuser zu verkaufen.
28.11.1640Graf Schwarzenberg warnt Oberst von Trott in einem Schreiben, daß die Schweden im Cottbuser Kreis ihre Winterquartiere beziehen wollen.
05.12.1640Es ergeht die Anweisung an alle Einwohner des Cottbuser Kreises wegen der drohenden Schwedengefahr, sämtliches Getreide in die Peitzer Festung zu schaffen.
12.12.1640Da Kurfürst Georg Wilhelm am 01. Dezember 1640 gestorben ist, erhält Oberst Georg von Trott den Befehl, die Peitzer Garnison den Treueeid auf den neuen Kurfürsten Friedrich Wilhelm schwören zu lassen. Da jedoch die Schweden in den Cottbuser Kreis einfallen, wird die Vereidigung der Mannschaften verschoben.
27.01.1641Oberst von Trott meldet in einem Bericht nach Cölln, daß die Schweden die Stadt Cottbus und den gesamten Cottbuser Kreis besetzt haben und die Kreisinsassen mit Feuer und Schwert zur Zahlung der Kontribution zwingen.
26.02.1641Amtshauptmann von Grünberg und Adam von Löben als Vertreter der Ritterschaft kommen nach Peitz, um die Vereidigung der Peitzer Garnison abzunehmen. Oberst von Trott läßt drei Kompanien mit ihren Fahnen auf dem Paradeplatz der Festung antreten und ein offenes Viereck bilden. Zuerst leistet Oberst von Trott im Gerichtszimmer des Amtshauses in Gegenwart des Amtshauptmanns Adam von Löben den Treueeid. Anschließend nehmen sie den Eid der Offiziere, Unteroffiziere und der Mannschaft ab.
03.03.1641Oberst von Trott, Kommandant der Festung Peitz, teilt in einem Bericht an den Kurfürsten mit, daß in der Früh die Schweden das Dorf Preilack in Brand gesteckt haben. Aus welchem Grund diese Brandschatzung durch die Schweden geschehen ist, wisse man nicht.
29.04.1641Amtshauptmann von Grünberg führt in den Bürgerhäusern von Peitz im 23. Jahr des 30-jährigen Krieges eine Getreiderevision durch, um festzustellen, wieviel Getreide insgesamt noch vorhanden ist. Das Revisionsergebnis ist erschreckend: 24 Peitzer Familien, die in kleinen Hütten wohnen, haben überhaupt keinen Getreidevorrat mehr. Diese können, soweit sie noch Geld haben, ihr Brot beim Bäcker kaufen, die anderen versuchen durch Betteln an den Türen Brot zu bekommen.
09.05.1641Kommandant von Trott wendet sich an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm und teilt ihm mit, daß in der Regimentskasse kein Geld mehr zur Zahlung des Soldes vorhanden ist. Außerdem ist schon eine Schuld von 1600 Talern aufgelaufen.
31.05.1641Georg Friedrich von Trott beklagt sich beim Kurfürsten über den bedauerlichen Zustand, in dem sich seine Soldaten befinden, da die Schweden bereits seit 5 Monaten den Cottbuser Kreis besetzt halten. Unter anderem schreibt er: „Die Knechte haben dumpfiges Brodt undt faules Wasser, manche haben keine Hembden uffm Leibe. Daher seindt sie von allen kräfften gekommen, auch manche schon verdorben undt gestorben, was Mir nicht wenig zu hertzen undt gewißen gehet.“
12.07.1641Nachdem die Schweden aus dem Cottbuser Kreis abgezogen sind und die Belagerung der Peitzer Festung beendet haben, reicht Oberst von Trott Kurfürst Friedrich Wilhlem eine Aufstellung ein. In ihr führt er auf, wieviel Proviant und Munition in die Festung eingelagert werden soll, um gegen künftige Belagerungen gerüstet zu sein. Zudem beantragt er beim Kurfürst 1.000 Taler zum Bau von Kasematten und Baracken, „um die armen Bürger von der Einquartierungslast zu befreien“.
23.07.1641Das Regiment des Festungskommandanten, von Trott, besteht aus insgesamt fünf Kompanien mit je 150 Mann. Vier Kompanien mit einer Gesamtstärke von 600 Mann liegen in Peitz, eine Kompanie in Rathenow.
03.08.1641In einem Schreiben an Kurfürst Friedrich Wilhem teilt Oberst von Trott mit, daß die Gesamtstärke seiner Festungstruppe „nicht viel an 750 Mann fehle„. Diese Zahl ist „auch zur wirksamen Verteidigung notwendig„. Außerdem berichtet er ihm, daß seine Garnison seit Neujahr 149 Mann Abgang durch Tod oder Desertion hatte.
03.10.1641Oberst von Trott bemängelt in einem Schreiben an den Kurfürsten, daß es mit seinen fünf Kompanien in dieser Kriegszeit fast unmöglich ist, alle acht Bollwerke der Festung gut zu sichern. Die Wälle seien zwar in Ordnung, doch in den Gräben hätte man nur stehendes Wasser, welches im Winter leicht einfrieren könne.
01.12.1641Da die Schweden vor sieben Monaten den Cottbuser Kreis verlassen haben und mit ihnen inzwischen ein Waffenstillstand geschlossen wurde, werden zwei Kompanien abgedankt. Somit liegen nur noch vier Kompanien mit je 125 Soldaten in Peitz.
26.11.1642Oberst von Trott erhält den Befehl, Ferdinand von Bieberstein die Gemächer auf dem „Schloß“ der Oberfestung für seine Hochzeitsfeier zur Verfügung zu stellen, da in diesen Kriegszeiten die Hochzeit auf seinen Gütern nicht sicher vollzogen werden kann.
30.11.1644Kurfürst Friedrich Wilhelm stellt in „Cölln an der Spree“ ein „Privilegium“ aus, in welchem Heinrich Käseweiß die alleinige Berechtigung erteilt wird, in Peitz eine Wohnung zu erwerben und eine Apotheke einzurichten.
27.05.1645Der Freiherr von Schulenburg aus Lieberose erhält die Erlaubnis, seine Hochzeit auf dem Peitzer Schlosse zu begehen.
15.07.1646Oberst von Trott erhält von Kurfürst Friedrich Wilhelm ein Werbepatent, um sein Peitzer Regiment um 150 Soldaten zu verstärken.
23.09.1646Kurfürst Georg Wilhelm verfügt, daß aus Abgaben der Regimenter Burgsdorff, Trott und Ribbeck sowie durch Neuanwerbung eine „Leibgarde“ aufgestellt wird. Oberst von Trottwird beauftragt, „unsern Leib – Esquadron zu Fuße“ in Perleberg zu mustern.
04.12.1649Kurfürst Friedrich Wilhelm befiehlt in einem Reskript, daß „100 Commandirte aus Unserer Festung Peitz unter dem Oberstwachtmeister Strantz“ nach Berlin – Cölln gelegt werden sollen, um die Pforten des Berliner Schlosses zu bewachen.
17.07.1650Oberstwachtmeister von Strantz rückt mit den 100 Kommandierten aus Peitz in Landsberg a. W. ein, nachdem sich die Schweden daraus zurückgezogen haben.
05.07.1651Johann Krüger, Pastor Primarius in der Feste Peitz, heiratet in Forst Maria Puchner, Tochter des seligen Bürgermeisters und Apothekers von Forst.
09.09.1651Oberst von Trott, der im Rahmen einer militärischen Operation wegen der Streitigkeiten der Jülichschen Erbschaft mit einem „Regiment“ von 500 Mann nach Westfalen marschiert ist, rückt in Soest ein und besetzt die Stadt.
12.11.1651Nach der Auflösung des „Duisburger Lagers“ rückt Oberst von Trott mit seinem 500 Mann starken „Regiment“ wieder in Peitz ein, da die Streitigkeiten um die Jülichsche Erbschaft in Westfalen beigelegt wurden.
22.12.1651Da es Streitereien zwischen dem Magistrat der Stadt und dem Amtsschreiber wegen der Zuständigkeiten und der Abgrenzung der Befugnisse gibt, erläßt der Amtshauptmann einen Rezeß, indem in 17 Punkten die Zuständigkeiten der Streitparteien geregelt werden.
16.03.1652Auf Anweisung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm werden in Peitz alle wehrfähigen Männer gemustert und in einer Stammrolle verzeichnet.
03.07.1652Georg Friedrich von Trott teilt dem Kurfürsten mit, daß das Dach des Zeughauses in der Oberfestung umgedeckt wurde. Außerdem wurden am Dach des Kornbodens 30 Gebinde erneuert. Als nächstes soll der alte Pulverturm in der Unterfestung und der große Schloßturm neu gedeckt und der Weg zur Oberfestung umgepflastert werden.
01.03.1653Der Peitzer Gouverneur von Trott erhält eine Order von Kurfürst Friedrich Wilhelm, in der es heißt, daß es nützlich sei, „in unsern Garnisonen den Gebrauch der Piquen einzuführen und ergehet demnach Unser gstr. Befehl an Euch, daß Ihr von jeder … Compagnie ein Drittel Musquetirer mit Piquen und den Schwarzen im Zeughaus vorhandenen Wapen (Rüstungen A.d.V. )bewehret machet, auch sie fleißig mit der Piquen exerziren und unterweisen lasset.“
15.07.1653Kurfürst Friedrich Wilhelm ordnet an, von den zwei in Peitz liegenden Kompanien, je „30 Knechte abzudanken“. Nach dieser Reduzierung liegen noch 304 Soldaten in der Peitzer Festung in Garnison.
16.02.1654Der Peitzer Corporal Joachim Heinze wird in Forst enthauptet, da er in einem Streit den Soldaten Budatz „der Zeit seines Lebens ein Flucher und Gotteslästerer war“ getötet hat.
21.03.1654Der Peitzer Festungskommandant, Oberst von Trott, der mit seinem „Regiment“ wegen des Einfalls der Franzosen als Waffenhilfe zum Kurfürsten nach Köln entsandt wurde, erhält Befehl, in Lippstadt Quartier zu beziehen.
01.02.1655Der Peitzer Bürgermeister, Johann Weitzmann, schenkt der Kirche ein aus Zinn gefertigtes Taufbecken.
02.09.1656Georg Abraham von Grünberg genehmigt im „Churfürstl. Amt Hause zu Peitz“ die „Statuta und Ordnungen der sämmlichen Hüfner in und vor der Veste Peitz“
06.04.1657Der Peitzer Bernhardus Nicaeus wird im Stettiner Pädagogium, welches 1543 von den Herzögen Barnim XI. und Philipp I. gegründet wurde, als Schüler aufgenommen.
01.05.1658Kurfürst Friedrich Wilhelm verordnet, „daß bei Unserer Veste Peitz ein hoher Ofen, worin Kugeln, Granaten und andere Sachen von Eisen gegossen werden sollen, erbaut werden soll“.
27.09.1659Generalmajor von Trott erhält den Befehl, „800 große Stück Kugeln“ aus Peitz „zu Lande“ nach Küstrin zu schaffen, damit sie von da aus auf der Oder weiter transportiert werden können.
29.12.1659Kurfürst Friedrich Wilhelm weist an, „daß das Werck beym Hohen Ofen mit ernst fortgesetztet werden solle“. Außerdem befiehlt er, daß die Amtsuntertanen der Ämter Cottbus und Peitz und die Teichbauern aus dem Peitzer Wald das nötige Holz zum Hohen Ofen schaffen müssen. Sie dürfen zu keinen anderen Tätigkeiten herangezogen werden, bis das benötigte Holz vollständig herangeschafft wird.
06.03.1660Kurfürst Friedrich Wilhelm I. verfügt, „daß das dorf Tornow zu umbschüppung des Korns uf unserer Veste Peiz, wie auch zur arbeit beym Hohen Ofen einzig und allein, und sonst zu keinen andern diensten gebrauchet werden“ soll. Außerdem befiehlt er, daß die „Peitzische Ambts Unterthanen“ auf Anforderung des „Holz Förster Andreas Herman“ zur „anführung der Kohlen und Eisensteins“ gegen Zahlung eines Entgelt verpflichtet seien.
29.07.1664Kurfürst Friedrich Wilhelm logiert in den kurfürstlichen Gemächern der Zitadelle Peitz. Während seines Aufenthaltes erkundigt er sich nach dem Befinden des in der Festung inhaftierten Königsberger Schöppenmeisters Hieronymus Roth.
24.01.1665Da der Stadtfriedhof aus der Unterfestung verlegt werden soll, weist Kurfürst Friedrich Wilhelm den Peitzer Holzförster an, daß er „so viel Reiß undt Holtz alß Zum kirchhoff nöthig Vorm Cottbuschen Thore geben sol ohn entgelt„.
03.03.1666Georg Friedrich von Trott, Gouverneur der Festung Peitz, stirbt auf einer Reise von Peitz nach Berlin.
19.03.1666Kurfürst Friedrich Wilhelm weist an, daß Oberst Johann von Plettenberg, Kommandant der Festung Peitz, den „Cörper des Verstorbenen Cavalliers, Churfürstlichen Brandenburgischen General Wachtmeisters undt Gouverneurs der Veste Peiz“ von Trott, in der Tafelstube im Schloß der Oberfestung aufzubahren und dort das Trauermahl abzuhalten habe.
30.01.1667Kurfürst Friedrich Wilhelm verfügt, daß nicht mehr am Sonntag Wochenmarkt gehalten werden darf, sondern am „Mittwoch in der Stadt Peitz zu halten sey, das dadurch nicht mehr der Sabbath entheiliget wirdt.“ Diese Verfügung resultierte wohl daraus, daß so mancher dem Gottesdienst fern blieb und sich lieber im Wirtshaus oder auf dem Wochenmarkt vergnügte.
12.02.1667Der Rat der Stadt Peitz erhält von Kurfürst Friedrich Wilhelm das Privileg, Cottbuser und andere Märkische Biere im Ratskeller einzulagern und auszuschenken. Die Einnahmen des Bierausschanks sollen zur Unterhaltung des Rathauses und der Schule verwendet werden.
22.12.1670Tileman Backhusium erhält von Kurfürst Friedrich Wilhelm die Erlaubnis, die in Peitz befindliche Apotheke nach dem Tod des Apothekers Käseweiß weiterzuführen.
18.06.1673Kurfürst Friedrich Wilhelm bestätigt in einem Dekret die Privilegien der Peitzer Schützengilde. In 33 Artikeln legt er die Rechte und Pflichten sowie die Schießordnung fest. Als besonderes kurfürstliches Privileg wird dem jeweiligen Schützenkönig ein fünfmaliges Bierbrauen im Jahr ohne die jeweilige Entrichtung des Faßgeldes gestattet.
06.06.1675Der Amtshauptmann und Geheime Rat, Philipp Wambold von Umstädt, fühlt sich durch die Kriegsgefahr in Cottbus nicht mehr sicher und verlegt seinen Amtssitz in die Festungsstadt Peitz. Der Kurfürst gestattet ihm, daß er einige Gemächer in der Oberfestung beziehen darf. Er bestimmt jedoch, daß die Gerichtstage im Amtshaus in der Stadt abgehalten werden, damit „nicht so viel Volk in der Oberfestung zusammenliefe“.
17.08.1675In einer Liste, die den aktuellen Bestand der Truppen in der Mark Brandenburg angibt, die für den Kurfürsten in Cölln erstellt wurde, wird Peitz mit einer Garnison von 300 Mann (ohne Ober- und Unteroffiziere) unter dem Kommando des Generalmajors von Schört erwähnt.
20.01.1677Der Krieg mit Schweden verursachte erhebliche Kosten, so daß Kurfürst Friedrich Wilhelm eine Kopfsteuer in seinen Landen einführt. Auch Peitz ist von dieser Abgabe betroffen und die Einwohner der Stadt müssen, je nach Stand und Stellung, 2 Taler, 1 Taler, 6 oder 4 Groschen bezahlen.
15.01.1678Oberst Hans Heinrich von Schlabrendorff wird durch Kurfürst Friedrich Wilhelm zum Gouverneur der Festung Peitz berufen. Er bleibt aber nur ein sechs Monate in Peitz, da er bereits im Juli zum Gouverneur der Festung Kolberg ernannt wird.
16.07.1678Oberst Johann Albrecht von Barfuß wird im Feldlager von Anklam von Kurfürst Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürst, zum Gouverneur der Festung Peitz ernannt.
28.12.1678Der Peitzer Gouverneur, Oberst Johann Albrecht von Barfuß, verfügt über eine Festungsbesatzung von insgesamt 341 Soldaten in zwei Kompanien.
10.07.1679Kurfürst Friedrich Wilhelm weist den Peitzer Festungskommandanten Benedikt Steffens an, die Eingabe des Steingräbers Valentin Kohlase auf Ausschank von Cottbuser Bier in Peitz abschlägig zu bescheiden.
04.09.1679Der Festungskommandant, Oberstleutnant Steffens, teilt dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit, daß der inhaftierte Gefangene Hironymus Roth gestorben ist.
18.09.1679Kurfürst Friedrich Wilhelm teilt dem Festungskommandanten Steffens mit, daß er den Verstorbenen Festungsgefangenen Roth „Bey abend Zeith auff dem Kirchhoffe ehrlich, indoch ohne ceremonien, Begraben“  lassen soll.
25.02.1682Für die Bierbrauer in Peitz wird eine sieben Artikel umfassende Brauordnung erlassen, die die bisherigen in der Stadt herrschenden Mißstände abstellen soll.
01.03.1682Laut dem „Generalkriegsetat“ besteht die Peitzer Garnison aus 36 Offizieren und Unteroffizieren und aus 299 Gemeinen. Sie hat somit eine Gesamtstärke von 335 Mann.
25.08.1683Kommandant von Goetzen erhält von Kurfürst Friedrich Wilhelm den Befehl, „den tollen Apothekergesellen Eliaß als Festungsgefangenen aufzunehmen, jedoch nicht schließen noch arbeiten, sondern nur frei gehen lassen, dabei aber gute Acht auf ihn zu haben …, damit er nicht von der Festung kommen und einigen Schaden verüben möge„.
11.01.1685Oberst Ernst von Weyler wird durch den Großen Kurfürsten zum Gouverneur der Festung Peitz ernannt.
17.09.1686Andreas Eichholtz, Stadtrichter in Peitz schwört vor dem Rat der Stadt einen öffentlichen Eid, daß die Schuster von Peitz von alters her das Recht hatten, auf dem Cottbuser Markt ihre Waren feil zu halten. Dadurch soll der Streit mit den Cottbuser Schustern beigelegt werden.
30.11.1686Der Apotheker Backhusius erhält vom Kurfürsten das Monopol über den Gewürz- und Tabakverkauf in Peitz.
09.10.1687Meister Andreaß Richter hat in Peitz „sein Meister Schwein geschlachtet, undt auch die Gebühr von 4 thlr also fort in die Lade gegeben, undt entrichtet, undt ist also im beysein Gestrenger Meister von Cottbus Meister Hannß Osterbergk undt Meister Martin Großen Zu einem Meister in der Fleischer Zunft auff undt angenommen worden„.
01.06.1688Die Peitzer Festungsbesatzung besteht aus insgesamt 334 Soldaten.
18.12.1693Der 62-jährige Generalmajor, Joachim Christoph von Goetzen, wird zum Gouverneur der Festung Peitz ernannt.
25.10.1697Die Schlachter von Peitz kommen zusammen und wählen Andreaß Richtern zum „Handtwergks Meister“ und verabschieden ihr Innungsstatut.
02.12.1697Kurfürst Friedrich III. erteilt dem Peitzer Gouverneur, Generalmajor von Goetzen, den Befehl, „wenn ein gewisser Hofmedikus Dr. Zapfe von Sachsen – Zeitz … abgeliefert wird, die Verfügung zu tun, daß derselbe in gemeinen Verwahrsam genommen und dergestalt bewachet werde, daß er mit niemanden correspondieren kann, daneben auch niemand zu ihm gelassen werde„.
März 1698Der Staatsgefangene Eberhard Christoph Balthasar von Danckelman, der zuvor die höchsten Regierungsämter unter Kurfürst Friedrich III. inne gehabt hat, wird auf die Festung Peitz verbracht.
02.04.1698Der ehemalige Oberpräsident des Geheimen Rates und leitender Staatsminister, Eberhard Christoph Balthasar von Danckelman, erhält als Peitzer Festungsgefangener seine formelle Anklageschrift. Die ihm vorgeworfenen Taten werden in 31 Anklagepunkten vorgebracht.
16.06.1699In der Streitsache wegen „schimplicher worte gegen das Handtwerk der Schumacher“ zwischen dem „Löbl. Handtwerk der Schumacher“ und dem Meister Andreaß Richtern, wird Richter zur öffentlichen Abbitte verurteilt.
05.07.1699Kurfürst Friedrich III. verfügt, daß aus der Peitzer Festung 3-24 pfd. Geschütze, 2-12 pfd. „metallene Schlangen“ und 3-2 pfd. „die Rebhühner genannt, so auf dem Thurm stehen“in das neu erbaute Zeughaus nach Berlin gebracht werden müssen.
14.04.1700Der Grenadier Heinrich zu der Heyden wird in der Festung Peitz eingeliefert. Er war durch das Kriegsgericht wegen Desertion zum Tod durch den Strang verurteilt worden, jedoch durch Kurfürst Friedrich III. zur lebenslanger Festungshaft begnadigt worden.

18. Jahrhundert

ZeiteinordnungHistorisches Ereignis
18.01.1701 Seit dem 18.01.1701 wird Brandenburg von einem König regiert: Friedrich I., König in Preußen. Seine Gemahlin Sophie Charlotte aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg fördert intensiv Kunst und Wissenschaft. Auch in Peitz wird die Erlangung der Königswürde durch das brandenburgische Haus gefeiert. Der Peitzer Gouverneur von Goetzen läßt mit den Geschützen auf dem Hauptwall der Festung Salut feuern.
30.12.1701Generalmajor Otto Friedrich von Schlabrendorff wird durch König Friedrich I. zum Gouverneur der Peitzer Festung ernannt.
05.01.1702Laut „Königlich Preußischem Krieges – Estat“ besteht die Garnison der Festung Peitz aus insgesamt 343 Soldaten.
08.04.1703Oberst Anton von Pannwitz, Herr auf Kahren bei Cottbus, wird als Nachfolger des Generalleutnant Otto Freiherr von Schlabrendorff zum Gouverneur der Festung Peitz ernannt.
23.05.1703In der Festung Peitz liegen insgesamt 292 Soldaten in Garnison. Von allen 12 preußischen Festungen liegt Peitz im Stärkeverhältnis an 5. Stelle.
17.03.1704Die Peitzer Garnison, die aus insgesamt 292 Soldaten besteht, wird durch Anwerbung von 76 Mann auf eine Gesamtstärke von 368 Soldaten gebracht.
05.08.1704Der Peitzer Gouverneur, Anton von Pannwitz, erhält von König Friedrich I. die Anweisung, daß die eingehende Post für den Festungsgefangenen Danckelman und „dessen Frau Gemahlin diejenigen Briefe, so unter des Herrn Geh. Rats von Brandt oder Qualkowsky Siegel eingehen, unveröffnet zugestellt und versiegelt an dieselben gegeben werden sollen“. Auch der langjährige treue Diener Dankelmans erhält ungehinderten Zutritt zu seinem Herrn.
26.03.1705Anton von Pannwitz, Gouverneur der Festung Peitz, erhält durch König Friedrich I. die Anweisung, den „Lieutenant Hans August von Buchner, so sich zu Radensdorf aufhielt und in dem Haupt verwirret worden, durch militärische Hilfe auf die Festung zu bringen“. Man möge sehen, „wie er sich ferner anlassen wird“.
31.08.1705Der Peitzer Gouverneur, von Pannwitz, erhält das Kriegsgerichtsurteil wegen der Desertion des Musketiers Hans Jürgen Ziegler. Dieser wird durch das Kriegsgericht zum Tod durch den Strang verurteilt.
23.09.1705Der Musketier, Hans Jürgen Ziegler, der wegen „… seiner frevelhafften desertion“ zum Tode durch den Strang verurteilt ist, wird auf dem Marktplatz von Peitz gehenkt.
26.10.1707Der Peitzer Garnisonauditeur Ehrenfried macht öffentlich bekannt, daß der Garnisonleutnant Gärber, Korpral Richter, Gefreiter Lehmann und Musketier Riese wegen Wachvergehens und nicht Verhinderung der Flucht des Gefangenen Rautenbach verurteilt wurden. Leutnant Gärber verliert einen Monatslohn und Korporal Richter, Gefreiter Lehmann und Musketier Riese werden in der Festung in Haft genommen.
11.02.1708Oberst Schlund, ehemaliger Kommandeur der preußischen Artillerie, wird als Gefangener in der Peitzer Festung eingeliefert. Der Peitzer Gouverneur von Pannwitz erhält die Anweisung, den Oberst „in guthen Verwahrsamb halten zu laßen, Ihm auch keine andere freyheit als welche Er bis dahin in Spandow gehabt“ zu gewähren.
04.12.1708Der Festungskommandant, von Schnitter, erhält von König Friedrich I. den Befehl, dem Festungsgefangenen Friedrich von Hamrath Erleichterungen im Rahmen seiner Festungshaft zu gewähren. Dem Gefangenen wird erlaubt, auf den Wällen der Zitadelle spazieren zu gehen. Außerdem darf er die Sonn- und Wochentagspredigten in der Oberfestung besuchen.
04.04.1709König Friedrich I. befiehlt dem Festungskommandanten von Schnitter, „die Witwe Ludolphin“ die „vormalige Pächterin des Peitzischen Eisenhammers“ in Arrest zu nehmen, falls sie nicht die ordnungsgemäße Schlußabrechnung für den Hammer erstellt.
23.05.1713Aufgrund einer Kabinettsordre König Wilhelm I. geben die Garnisonen in Peitz und Memel je 2 Kompanien und die Garnison in Friedrichsburg 1 Kompanie ab. Aus diesen Abgaben wird für den Peitzer Gouverneur Generalmajor Anton von Pannwitz ein Bataillion errichtet.
29.08.1714Gouverneur von Pannwitz bittet König Friedrich Wilhelm I., die zwei vacanten Stellen in seinem Peitzer Bataillon wieder zu besetzen.
27.09.1715Anton von Pannwitz verläßt Peitz, da er zum Chef des Infanterieregiments von Varenne ernannt wird. Der französische Hugenotte Jacques L`Aumonier Marquis de Varennewird durch König Friedrich Wilhelm I. als Nachfolger von Anton von Pannwitz, zum Gouverneur in Peitz bestallt.
21.09.1716König Friedrich Wilhelm I. läßt Graf Christian Detlef von Rantzau nach Peitz in Festungshaft bringen, da sich der Graf durch liederliche Wirtschaft und Schlamperei auf seinen Gütern den Unmut des Königs zugezogen hat.
16.09.1717Nach einer Revision der Getreidevorräte in der Festung teilt König Wilhelm I. dem Festungsgouverneur, de Varenne, mit: „Weil unter dem in Anno 1713 aufgeschüttetem Korn, sich ein ziemlicher Theil unrein, voller Straub, und Wurm Fraß gefunden, so Wollen Wir, daß selbiges Bey diesen Umbständen, nach und nach vor die Gefangenen verbacken“ wird.
27.03.1718Generalleutnant Andreas Reveillas de Veyne erhält von König Friedrich Wilhelm I. den Auftrag, nach Peitz zu reisen. Im Rahmen seiner Reise soll er die Festungswerke inspizieren und Bericht erstatten. Außerdem soll er 200 Reichstaler besorgen, „zum höchst nöthigen Schul bau in Peitz“. Aus diesem Grunde hat de Veyne „ein klein Buch verfertigen“ lassen und Seiner „Königl. Majestät allergnädigsten Consens vorn anheften Laßen“.
01.04.1718Friedrich Wilhelm I. befiehlt Generalleutnant de Veyne solange in Peitz zu bleiben, bis der erkrankte Festungskommandant, Oberstleutnant d`Auge, wieder aus dem Akener Bad zurückkehrt.
09.04.1718Der erkrankte Peitzer Festungskommandant, d´Auge, reist zu einem Erholungsurlaub ins Akener Bad.
01.05.1718Generalleutnant de Veyne berichtet König Friedrich Wilhelm I., daß die Festungswerke sehr schadhaft sind und er mit der Räumung des Festungsgraben begonnen habe. Er bittet den König, Hauptmann Lorch, der „das Vestungs Bau Wesen sehr woll inne hat, die Inspection dieser Arbeit auf zutragen“.
01.06.1718Generalleutnant de Veyne bittet König Friedrich Wilhelm I., „10 oder mehr Gefangene hirher“ zu senden, um diese beim Festungsbau als „handtlangern“ einsetzen zu können. Desweiteren teilt er ihm mit, daß er den „Parade-Platz … mit einer guten Barriere des Viehes halber und anderer kleinen Umständen wegen“ hat „verschließen laßen“.
31.08.1718Der Peitzer Gouverneur, de Veyne, bittet König Friedrich Wilhelm I., die „Jagdten im ambte Trebbin“ gegen die „Peitzischen und derer Turnoschen, welche ohne dehm nicht verpachtet seyn“ tauschen zu dürfen.
05.09.1718König Friedrich Wilhelm I. erteilt dem Gouverneur der Festung Peitz, de Veyne, die Erlaubnis, daß er „in statt der Trebbinschen jagten die auf denen Peitz- und Turnowschen selbenen, auch was sonsten unter item canons lieget haben
 soll.
04.05.1719In Peitz wird eine Feuerordnung für die Stadt eingeführt, in der Regelungen enthalten sind, wie sich die Einwohner der Stadt im Brandfall zu verhalten haben.
01.01.1722Im „General – Bericht aller Geschütze in den preußischen Vestungen“, den Oberst von Linger König Friedrich Wilhelm I. vorlegt, sind 19 Festungen mit ihrem Artilleriebestand aufgeführt. Peitz rangiert mit insgesamt 43 Geschützen an 12 Stelle.
10.01.1726Der Festungsgouverneur Generalleutnant Andreas Reveillas de Veyne stirbt im Alter von 73 Jahren in Peitz.
26.01.1726König Friedrich Wilhem I. ernennt den 76 – jährigen Generalleutnant Gottfried Albrecht von Bredow zum Gouverneur der Festung Peitz. Er ist Nachfolger des verstorbenen Andreas Reveillas de Veyne.
14.12.1729Der Peitzer Festungskommandant, Oberstleutnant d`Auge, bittet in einem Schreiben König Friedrich Wilhem I., den Bauern Barthelt Rintisch, der hier in Festungshaft sitzt, zu begnadigen, da „keine Klagde über Ihn zu führen“ und dieser „sich jederzeit in allen Stücken also aufgeführt, wie es einen Gefangenen Seine Schuldigkeit höchstens erfordert“.
06.07.1730Der 80-jährige Gouverneur der Festung Peitz, Gottfried Albrecht von Bredow, stirbt in Peitz.
25.07.1730Curt Christoph Graf von Schwerin wird als Nachfolger des verstorbenen Gottfried Albrecht von Bredow zum Festungsgouverneur von Peitz ernannt.
07.05.1731Dem Peitzer Gouverneur, Generalleutnant von Bredow, wird der Schuster Christoph Klems als Festungsgefangener überstellt. In einem Begleitschreiben König Friedrich Wilhelm I. erhält von Bredow die Anweisung, ihn zur „Vestungsarbeit“ einzuteilen.
20.05.1736Der Peitzer Gouverneur, von Schwerin, erhält die königliche Order, den in Festungshaft sitzenden Leutnant von Beville auf freien Fuß zu setzen, wenn der Gefangene 200 Taler an die „Recruten – Casse“ zahlt.
09.11.1738Der Cottbuser Apotheker Lippius erhält von König Friedrich Wilhelm I. das Privileg, in Peitz wieder eine Apotheke zu errichten. Neben dem Apothekerbetrieb wird ihm der Alleinvertrieb von Spezereien, Gewürzen, Konfitüren, Wachs, Tabak, Kaffee, Tee und das Destillieren von Branntwein genehmigt.
17.07.1739Die Peitzer Hebamme Rosina Grupin erhält in „Cüstrin“ ihr Approbationsdokument und wird auf die „Medicinal Ordnung“ vereidigt.
01.10.1739Laut „Verpflegungsetat“ besteht die „Peitzsche Garnisonkompanie“ aus drei Offizieren, acht Unteroffizieren, einem Feldscher, zwei Tambours und 120 Gemeinen.
03.11.1741Generalfeldmarschall Curt Christoph Graf von Schwerin übergibt das Gouverneursamt an seinen Nachfolger, Generalleutnant Joachim Christoph Friedrich von Jeetze.
24.05.1742Johann Friedrich Peckolt erhält das Amt Peitz in Pacht. Zum Amt Peitz gehören insgesamt 18 Dörfer.
01.02.1743Auf Anordnung des Bürgermeister Meißner versammelt sich die gesamte Bürgerschaft von Peitz vor dem Rathaus. Den Bürgern werden vier „Patente“ öffentlich bekanntgegeben und sie werden darauf hingewiesen, „daß Niemand Von den Unterthanen und anderen Einwohnern aus dem Lande gehen oder gar in fremde Dienste gehen soll.“
20.03.1743Auf Anordnung der Neumärkischen Kriegs- und Domänenkammer in Küstrin wird in Peitz eine Durchsuchung der Häuser in der Stadt und den Vorstätten durchgeführt. Diese „General visitation“ dient der „Aufhebung liederlichen und verdächtigen Volkes, Vagabonds und Bettlern.“ Bürgermeister Meißner kontrolliert die Stadt, Stadtschreiber Hermuth die Cottbuser Vorstadt und Ratmann Kroll die Häuser der Lieberoser Vorstadt. Sie werden jeweils durch 3 Soldaten der Peitzer Garnison begleitet.
10.05.1743Den jeweiligen Vertretern der Bürgerschaft wird bekannt gegeben, daß ab sofort monatlich eine Feuervisitation stattfinden soll. Ziel und Zweck dieser Kontrolle ist das Verhindern von Stadtbränden.
30.05.1743Die am 03. Mai angekündigte Feuervisitation findet in Peitz statt. Die Kommission besteht aus 2 Magistratsmitgliedern, 1 Offizier der Garnison, 2 Stadtältesten und 1 Maurer.
26.06.1743Der Hammelhirte, Jürge Schombar, aus Neuendorf, der sich in der Cottbuser Vorstadt befand, wird durch ein aufkommendes Gewitter überrascht und durch einen Blitz erschlagen.
20.07.1743Kriegsrat Resen kontrolliert das Städtische Brauhaus. Er gibt dem Braumeister Hans Boßan neue Anweisungen zum Befüllen der Bierfässer. Außerdem wird der Magistrat angewiesen, im „Intelligenz Blatt“ bekannt zu machen, daß in der Stadt ein Hutmacher, ein Riemer, ein Sattler, ein Kürschner und ein Färber fehlen.
27.08.1743Der bisherige Amtspächter, Johann Friedrich Peckolt, übergibt, nachdem König Friedrich II. seine Zustimmung erteilt und den jungen Peckolt zum Amtsrat ernannt hat, die Amtsgeschäfte an seinen Sohn Georg Friedrich Peckolt.
30.08.1743Die Peitzerin, Anna Marie Heinrichen, die beim Oberpfarrer Hasse beschäftigt ist, klagt den Torschreiber, Valentin Ritter, wegen körperlicher Mißhandlung an. Eine Untersuchung des Vorfalls ergibt, daß die „Heinrichen“ den Torschreiber mit bösen Schimpfworten gereizt hat und es erst danach zur körperlichen Mißhandlung kam. Beide werden daraufhin ernstlich verwarnt.
01.10.1743Matthes Klinke aus Turnow kauft vom Bäcker Kaspar Füller einen Ackerstreifen am Bärwinkel.
11.10.1743Friedrich Gottlob Bortzhaan erwirbt für 770 Reichstaler von den Erben des verstorbenen Peitzer Apothekers Lippius das Apothekerprivileg nebst Haus und der darin befindlichen „Officin“.
16.11.1743Ein reitender Bote bringt die amtliche Mitteilung, daß ein Rekrutenbataillon von Müncheberg nach Cottbus marschiert und in Peitz einen Tag Rast macht. Die Bäcker, Fleischer und Bierbrauer werden angewiesen, entsprechende Mengen an Lebensmitteln vorrätig zu haben.
07.01.1744Der entlassene bisherige Nachtwächter Michel Speicke wird in der Cottbuser Vorstadt wieder angestellt. Er wird mit zehn Talern entlohnt, die der Schulze Martin Schwella von den Bürgern und Einwohnern der Cottbuser Vorstadt einzieht.
17.01.1744An das Fleischergewerk in Peitz ergeht die Anordnung, das Pfund Kalbfleisch für 10 Pfennig zu verkaufen. Gewerksmeister Flemming wird beauftragt, diese Anordnung den anderen Fleischermeistern bekannt zu geben.
07.02.1744Der Peitzer Schneidermeister, Georg Friedrich Borschan, der die Hebamme Rosina Grupin beleidigt hat, wird verurteilt, auf einem mit dem Magistratssiegel versehenen Stempelbogen öffentlich Abbitte zu tun, oder acht Stunden im bürgerlichen Gewahrsam zu verbringen.
11.02.1744In Peitz wird ein königliches Edikt bekanntgegeben, in dem es den „Vasallen oder deren Söhne“ verboten wird ohne „Speciale Permission“ außer Landes zu gehen.
21.02.1744In Peitz wird die Feuerordnung vom 04. Mai 1719 öffentlich bekannt gemacht und jedem Hauswirt wird ein gedrucktes Exemplar zugestellt. In diesem Zusammenhang werden in Peitz 25 Männer in drei Gruppen eingeteilt, die im Falle eines Stadtbrandes die Spritze, die Sturmleitern, die Feuerhacken und die Schleifen und Sturmfässer bedienen und handhaben. In diesen Männern kann man den Vorläufer der freiwilligen Feuerwehr sehen.

Die Stadtverordneten beschweren sich beim Magistrat von Peitz wegen ungerechter Zollerhebung über den Amtsrat Peckolt. Sie legen einen Zollzettel vor, mit dem sie beweisen, daß Amtsrat Peckolt bei einem sächsischen Reisenden für 3 Scheffel Roggen auf einem 2- spännigem Wagen, 4 Groschen, 7 Pfennig erhoben hat, obwohl er nur 2 Groschen, 1 Pfennig nehmen durfte. Es wird beschlossen den Amtsrat bei der Neumärkischen Kammer in Küstrin zu verklagen.
Mai 1744Der Landmesser Ebeling und 5 seiner Mitarbeiter kommen nach Peitz und vermessen nördlich der Stadt das Garten- und Ackerland und die Wiesen. Dieses Gelände soll für neue Festungswerke genutzt werden.
20.05.1744Christoph Heinrich von Katt, Präsident der Neumärkischen Kammer und Kriegsrat von Laurens, halten mit den betroffenen Grundbesitzern einen Lokaltermin in Peitz ab. Dabei verhandeln sie mit den Grundstücksbesitzern über den Preis ihrer Wiesen und Äcker, die für das Anlegen der neuen Werke benötigt werden. Man einigt sich auf einen vorläufigen Gesamtkaufpreis in Höhe von 6001 Taler und 8 Groschen, da noch die Zustimmung König Friedrich II. fehlt.
09.06.1744In Peitz wird ein königliches Edikt öffentlich vorgelesen und angeschlagen, indem es den Peitzer Bürgern bei Strafe verboten wird, den Offizieren, Unteroffizieren oder gemeinen Soldaten der Peitzer Garnison Geld zu leihen.
20.06.1744König Friedrich II. genehmigt durch Kabinettsorder den durch den Präsidenten der Neumärkischen Kammer Christoph Heinrich von Katt ausgehandelten vorläufigen Ankauf der Grundstücke, die für die Errichtung der neuen Festungswerke gebraucht werden.
28.07.1744Der Geheime Finanzrat von Schmid verhandelt über den Verkaufspreis mit den Peitzer Bürgern, deren Grundstücke zum Festungsbau eingezogen werden. Insgesamt werden 94 Morgen 21 Quadratruten (240.301,0263 m2 bzw. 24 ha) zum Preis von 6.493 Taler angekauft.
07.08.1744Der Rat der Stadt gibt der Peitzer Einwohnerschaft bekannt, daß am 16. August die „Prinz Ferdinand von Braunschweigsche Regiment Infanterie“ in Peitz einrücken wird, hier einen Rasttag abhält und anschließend weitermarschiert. Die Bäcker, Fleischer, Bierbrauer und Branntweinbrenner werden aufgefordert, sich mit genügend Vorräten zu versehen, um die Soldaten des Regiments versorgen zu können.
16.08.1744Das Musketierregiment von Prinz Ferdinand von Braunschweig mit insgesamt 1.600 Soldaten rückt in Peitz ein und hält am 17. August hier einen Rasttag ab.
30.08.1744König Friedrich II. befiehlt der Neumärkischen Kammer in Küstrin, 6.493 Taler für das angekaufte Land in Peitz, welches für die neuanzulegenden Festungswerke gebraucht wird, auszuzahlen.
11.01.1745Der Fleischer Christian Friedrich Bartusch kauft für 35 Reichstaler vom Peitzer Johann Andreas Mochow die Fleischbank und erhält somit die Möglichkeit, auf dem Markt sein Fleisch feil zu bieten.
27.03.1745Den Peitzer Stadtältesten, Meistern, Apotheker und Krämern wird ein königliches Münzedikt bekanntgegeben, daß den Händlern die Annahme und Ausgabe der brandenburgisch – braunschweigisch – lüneburgischen und kursächsischen Zweidrittelstücke zu 16 Groschen und 6 Pfennig das Stück erlaubt.
06.04.1745An die Einwohnerschaft von Peitz ergeht ein königlicher Befehl, mit dem die Bürgerschaft verpflichtet wird, an den Stadtstraßen Obstbäume zu pflanzen. Die Hüfner haben die alte Turnower Straße, die Einwohner der inneren Stadt die Dammzollstraße und die Einwohner der Lieberoser Vorstadt „den Weg nach Guben bis zur Preilackschen Grenze“ mit Obstbäumen zu beflanzen.
15.06.1745Meister Matthes Clamann von der Bäckerinnung bittet den Magistrat um die Festsetzung der Brottaxe, damit die Bäcker einen angemessenen Brotpreis verlangen können. Da der Magistrat diese Entscheidung nicht selbst treffen darf, wird der Peitzer Festungsgouverneur Generalleutnant Joachim Friedrich von Jeetze gebeten, die Brottaxe für die Stadt festzusetzen.
30.07.1745König Friedrich II. teilt dem Festungskommandanten, Oberst von Abt, in einem Brief mit, „daß … es wohl nechstens zwischen Mir und denen Sachsen zu öffentlichen Feindseligkeiten kommen wird„. Ebenso befiehlt er ihm, in der ihm anvertrauten Festung Peitz auf der „Huht“ zu sein, damit er nicht von den Sachsen überrascht wird.
06.08.1745Oberst Abt teilt dem „Alten Dessauer“ mit, daß er neben seiner Kompanie „von der Bürgerschafft 80 Mann …, welche zu dem Dienste gebrauchen muß“ unter Gewehren hat. Weiter teilt er mit, daß in der Festung 340 C. Pulver lagern und er den „Zeugschreiber, ein Corporal und vier Canoniers“ als Artilleristen hat.
11.08.1745Der betrunkene und randalierende Stellmacher Gottlob Maroske aus der Cottbuser Vorstadt wird durch den Gerichtsdiener mit Gewalt in das bürgerliche Gewahrsam zur Ausnüchterung gebracht.
27.08.1745Der Magistrat von Peitz beschließt, daß in den Vorstädten regelmäßig Wachen aufgestellt werden. In den Amtsdörfern sollen Pechstangen und -tonnen bereitgehalten werden, die im Falle eines Einfalls feindlicher Truppen die ganze Gegend alarmieren sollen.
28.09.1745In Peitz wird ein königliches Edikt bekanntgegeben, „daß wegen des Krieges nichts mehr zu befürchten sei und jeder ruhig seinem Berufe nachgehen solle“.
31.12.1745Eine Kompanie des Infanterieregiments Prinz Moritz, das auf dem Rückmarsch in seine Garnison durch Peitz zieht, macht hier für sechs Tage Rast. In sechs große Bürgerhäuser der Stadt werden die Soldaten einquartiert.
21.01.1746Georg Friedrich von Trott teilt dem Kurfürsten mit, daß das Dach des Zeughauses in der Oberfestung umgedeckt wurde. Außerdem wurden am Dach des Kornbodens 30 Gebinde erneuert. Als nächstes soll der alte Pulverturm in der Unterfestung und der große Schloßturm neu gedeckt und der Weg zur Oberfestung umgepflastert werden.
01.03.1653Der 24-jährige Johann Christian Schultze, der im Neuen Garnisonsregiment in Peitz gedient hat, erhält seinen Abschied und wird vom Magistrat der Stadt Peitz als Bürger angenommen. Er läßt sich als Schuhmacher in der Stadt nieder.
16.08.1746Da durch Tod in der Peitzer Stadtverordnetenversammlung ein Posten vakant geworden ist, wird der Peitzer Bäckermeister, Johann Kaspar Füller, zum Stadtverordneten gewählt.
27.10.1746Zwischen dem Magistrat und dem Kommandanten Oberstleutnant von Blanckensee wird vereinbart, daß der Magistrat bis zum Ende des Jahres einen neuen Einquartierungsplan erstellt. Zudem will man sich gemeinsam auf einen Ort in der Stadt einigen, wo die erkrankten Garnisonssoldaten untergebracht werden können, damit die Quartiersleute entlastet werden.
28.02.1747Der Peitzerin Pötter, die bisher nur in ihrem Haus Bier ausschenken darf, erhält von Kriegsrat Resen die Erlaubnis, auch Bier „über die Straße“ auszuschenken.
20.11.1747Der Peitzer Bürgerschaft wird bekannt gegeben, daß ab sofort auf der Vorwerkswiese des Kommissars Schwan, welche vor dem Lieberoser Tor liegt, kein Vieh mehr weiden darf. Kommissar Schwan will dort 300 Maulbeerbäume anpflanzen.
26.01.1748Die Bürgerschaft von Peitz beklagt sich beim Magistrat der Stadt, da noch immer nicht die dritte Glocke für den Kirchturm der evangelischen Kirche beschafft wurde.
06.08.1748Die Stadtältesten beschweren sich beim Magistrat über Oberpfarrer Hasse, da dieser die Sammelbüchse „die bei Ehrengelagen für die Armen umgeht“, in die Kirchenkasse gelehrt hat und somit das Geld nicht den Armen zugute kommt. Der Rat soll deswegen bei Oberpfarrer Hasse vorstellig werden.
25.10.1748In Peitz wird das königliche Edikt vom 02. Oktober bekannt gemacht, daß in Peitz „niemand eher bauen soll, ehe er den Bau angemeldet und dem Magistrat den Anschlag eingereicht hat“. Verstöße werden mit zehn Reichstalern Strafe geahndet.
11.11.1748Durch den Magistrat wird bekannt gemacht, daß demnächst die Scharren der Fleischer und Bäcker kontrolliert werden. Zugleich werden bei allen Händlern die Ellen und Gewichte und bei den Bierbrauern die Biertonnen überprüft.
22.11.1748Der Bürgerschaft von Peitz wird ein von der Neumärkischen Kriegs- und Domänenkammer in Küstrin verfaßtes Feuerreglement bekanntgegeben. Es enthält 66 Artikel, in denen dargelegt wird, wie z. B. Brände verhütet werden oder, was die Bürgerschaft im Falle eines Brandes zu tun hat.
27.01.1749Der Peitzer Schneidermeister Frantz zeigt beim Magistrat an, „daß sein Geselle Reichenbach ein liederlicher Mensch sei, der in Annaberg den Staupbesen bekommen“ hat „und in Leipzig aus dem Tor gewiesen worden“ ist. Ehe der Geselle durch den Magistrat zu den Vorwürfen befragt werden kann, entweicht er heimlich aus Peitz.
30.01.1749Erneut steht der Peitzer Stellmacher Maroske vor Gericht und wird zu einer Strafe von 15 Groschen verurteilt, da er seinen Nachbarn Bramke tätlich angegriffen und beleidigt hat. Außerdem leistete er Widerstand, als er durch die Stadtwache und den Gerichtsdiener festgenommen wurde.
25.04.1749In der Stadt wird bekannt gemacht, daß der Bäcker Füller und der Glaser Kruse seit dem 18. April Weizenbier brauen dürfen und das Quart für 8 Pfennig verkaufen.
09.12.1749Durch königliche Order wird in Peitz den Bürgern bekanntgemacht, daß die Soldaten des Neuen Garnisonregiments in Peitz Bürger der Stadt werden dürfen. Sie dürfen einem Gewerbe nachgehen und müssen die Accise entrichten; auch stehen sie unter der Jurisdiktion des Rates von Peitz. Nur bei Verbrechen gegen das Leben stehen sie unter der Gerichtsbarkeit des Regiments.
29.12.1751Der Peitzer Festungskommandant, Generalmajor von Finck, erläßt den Befehl, daß die Peitzer Bürgerschaft die Festungsgräben vom Eis freihalten muß. Jeder Bürger muß einen Groschen bezahlen, wofür dann Leute zum Aufeisen der Festungsgräben angestellt werden.
17.09.1752Friedrich II. ernennt Generalleutnant Ferdinand Herzog von Braunschweig zum Festungsgouverneur von Peitz, da der bisherige Gouverneur Generalfeldmarschall von Jeetzeverstorben ist.
30.03.1753Auf Wunsch der Bürgerschaft von Peitz setzt Kriegsrat Resen ein Gesuch an den Peitzer Gouverneur Ferdinand Herzog zu Braunschweig auf, indem der Gouverneur ersucht wird, die Peitzer Bürgerschaft in Friedenszeiten von der Aufeisung der Festungsgräben zu befreien.
13.04.1753Der Departmentsrat von Wedel verfaßt ein Rathäusliches Reglement, das in Peitz bekannt gemacht wird. Es enthält Regelungen und Anweisungen für die Kämmerei und das Rathaus.

Das von Kriegsrat Resen verfaßte „Policey Reglement“ für die Stadt Peitz wird bekannt gemacht. Es enthält Regelungen für die Handwerker der Stadt, eine Straßenordnung und Vorschriften für das Armenwesen der Stadt.

Das Braureglement der Stadt Peitz wird der Einwohnerschaft bekannt gegeben. In Peitz sind 19 Personen berechtigt, Bier zu brauen. Das Brauregelement soll die bisherigen Mißbräuche beim Bierbrauen abstellen.
13.10.1753Amtsrat Peckolt erhält die Erbverschreibung auf das Erbzinsgut Schönhöhe, indem er 18 Familien ansiedelte.
07.06.1755Generalleutnant Karl Christoph von Schmettau wird durch König Friedrich den Großen zum Gouverneur der Festung Peitz ernannt. Er löst den bisherigen Gouverneur, Herzog von Braunschweig, ab, da dieser Gouverneur von Magdeburg wird.
10.09.1755In einem „Raport“ teilt der Gouverneur, von Schmettau, König Friedrich II. mit, daß hier in der Festung ein sächischer Grenadier in Eisen liegt, weil er einen Arbeiter vom Eisenhammer „endführt“;. Er fragt an, ob dieser Grenadier auf seinen eigenen Wunsch in preußische Dienste genommen werden darf.
20.10.1755Karl Christoph von Schmettau, der Gouverneur der Festung Peitz, legt König Friedrich II. „Drei unterthänigste Memorialia … von Bürgern“
 vor, die sich in der Stadt niederlassen wollen. Er unterstützt die Ansiedlung der Bürger, da „14 leere Stellen vorhanden seynd“.
29.05.1756In Peitz wird eine Anordnung bekannt gemacht, daß wegen der schlechten Getreideernte und des eintretenden Brotmangels kein Getreide zum Branntweinbrennen verwendet werden darf.
24.06.1756Der Peitzer Festungskommandant, Generalmajor Jonathan Friedrich von Finck, teilt König Friedrich II. in einem Brief mit, „daß der große defensions Thurm auf hiesiger Citadel deßen dicke Mauern mit keinem Dache versehen, und deshalb schadhaft geworden war, nunmehro, nach dem von Eurer Königlichen Majeste allergnädigs approbirtem Entwurf und Anschlage reparirt, und durch Ausführung eines Sparrwerks und Dachs wieder in guten Stand gesetzt worden“.
15.01.1758Der Festungskommandant Busso Ernst von Blanckensee teilt König Friedrich II. mit, daß „die Companie Land Militz vom de Regenschen Bataillion, welche in vorigem Herbst, zur Verstärkung hier einrückte“ nach Crossen abmaschiert ist.
25.03.1758Da österreichische Husaren bereits in der Lausitz Streifzüge durchführen, verfügt die Neumärkische Kammer in Küstrin, „daß in Ansehung unserer Cassen Gelder alle mögliche Sicherheit vorgekehrte werde“, und alle Gefälle „zur hiesigen Kasse und der Landrenthei des Cottbusischen Kreises wöchentlich ein- oder dem Befinden nach zweimahl nach Peitz in Sicherheit“ gebracht werden sollen.
22.06.1758Bei einem nächtlichen Stadtbrand werden in der Peitzer Innenstadt 32 Bürgerhäuser und das Schulgebäude in Asche gelegt.
25.06.1758Der Peitzer Festungskommandant, Oberst von Brösicke, berichtet König Friedrich II., daß das Schadensfeuer in einem „Brandwein Hause“ ausgebrochen ist. Es konnten die „Tore und Pulver Magazine, und übrige zur festung gehörige Königl. Gebäude gerettet werden. Dieser an sich sehr arme ort, ist durch dieses Unglück dergestallt herunter gebracht, daß ihn ohne besondere Hülfe, schwerlich wieder auf zu helfen sein wird“.
23.08.1758In einem Schreiben an König Friedrich II. berichtet der Peitzer Festungskommandant von Brösicke, daß in der Nacht zum 21. August österreichische Husaren im Dorf Groß Lieskow „100 Pferde und bei nahe auch so viel Rindvieh von der Weyde“ gestohlen haben.
25.08.1758Kurz vor Anbruch des Tages versucht der österreichische Generalfeldmarschall – Leutnant von Laudon, die Peitzer Festung zu überrumpeln. Da jedoch durch die Wachen Alarm geschlagen wird, ziehen sich die Österreicher zurück. Daraufhin befiehlt von Laudon, der ein Heer von ca. 12.000 Mann unter seinem Kommando hat, einen Sturmangriff auf die Festung. In einem 2-stündigem Ringen werden die angreifenden Österreicher „mit Verlust einer Anzahl an Todten und Blessireten“
 abgewiesen. Nach dem fehlgeschlagenen Angriff fordert Laudon Oberst Brösicke zur ehrenhaften Kapitulation auf. Dieser schickt den Major von Foreich in das feindliche Lager, um die Vorbedingungen für die förmliche Kapitulationsverhandlungen auszuloten. Als Foreich nach seiner Rückkehr dem Oberst berichtet, daß das Belagerungsheer mindestens 12.000 Mann stark ist und eine ansehnliche Belagerungsartillerie mit sich führe, entschließt sich Oberst von Brösicke zur Kapitulation. Der Peitzer Garnison wird von den Österreichern freier Abzug gewehrt.
12.09.1758Oberst von Brösicke zieht mit seiner Kompanie wieder in die von den Österreichern verlassene Peitzer Festung ein. Bei seiner Ankunft trifft er auf 30 Mann und einen Unteroffizier des Infanterieregiments Markgraf Carl, welche bereits die Festung sichern.
27.08.1759Erneut wird Peitz von einem österreichischen Streifkorps unter Generalfeldmarschallleutnant von Hadick eingeschlossen und zur Kapitulation aufgefordert. Erfolgt die Kapitulation nicht, werden die Vorstädte abgebrannt und die Festung gestürmt. Oberst von Brösicke entscheidet sich zur Kapitulation, um den Einwohnern der Stadt Leid und Not zu ersparen und übergibt den Österreichern die Festung samt der Stadt.
05.09.1760Der Amtspächter, Kriegsrat Peckolt, stirbt im Alter von 43 Jahren in Peitz.
21.09.1763Bei einer Kollekte für die im Krieg geschädigten Untertanen in der evangelischen Kirche kommen insgesamt zwei Taler, ein Groschen und elf Pfennig an Spendengeld zusammen.
14.10.1763In der evangelischen Kirche zu Peitz wird eine Kollekte für das abgebrannte Dorf Göhren im Herzogtum Krossen abgehalten. Dabei werden zwei Taler, 17 Groschen und neun Pfennig von den Kirchgängern gespendet.
05.01.1764In Peitz wird eine königliche Order öffentlich bekannt gemacht, in der die Festnahme aller Vagabunden, Deserteure und sonstigen losen und liederlichen Gesindels befohlen wird.
30.08.1770König Friedrich II. erläßt eine Order, in der er die Ansiedlung von 24 sächsischen Tuchmacherfamilien und eines Tuchbereiters in Peitz verfügt. Sie sollen freie Wohnung oder ein Wohngeld von 15 Talern erhalten. Ebenso sollen sie für 2 Jahre von der Akzise und 15 Jahre von jedem Service und jeder Einquartierung von Soldaten befreit sein.

Peitzer Gouverneur von Goetzen
Der Musketier
Schulbau in Peitz

Ackerstreifen am Bärwinkel.
Entsprechende Mengen an Lebensmitteln vorrätig
Ort für erkrankte Garnisonssoldaten
Tagelöhner
Tuchmacherfamilien und Tuchbereiter