Dieser Aufruf in der Märzausgabe des „Peitzer Land Echo“ war der Beginn einer Reise in die nähere Vergangenheit der Dammzollstraße (Dzstr.) und deren Bewohner. Denn dieser Aufruf fand sein ECHO !!
Kindheitserinnerungen und erste Fotos aus den dreißiger, vierziger und fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts brachten u.a. Herr Ackermann (Alte Bahnhofstr.), Herr Hugler (früher Dzstr. 61), Herr Stecklina (früher Dzstr. 41) und auch Herr Dreßler (früher Dzstr. 12/13) durch Wort und Schrift an uns heran.
Auch die Möglichkeit Einsicht in Grund- und/oder Hausbücher (hier sei Herr Rascher in Nr. 14 dankend erwähnt) wurde uns gewährt, so daß das historische Bild der Entwicklung der Dammzollstraße weiter Gestalt annimmt.
Jedes Gespräch welches wir führen durften war ein Geben und Nehmen, da wir auch hier nicht mit unseren bisherigen Erkenntnissen geizten, sondern fast jeden Gesprächspartner auch ein bisschen überraschen konnten. Sei es ein alter Bauantrag aus einem Archiv, eine namentliche Nennung eines Vorbesitzers des jeweiligen Grundstückes aus einem alten Schriftstück heraus – ein Gespräch bracht immer neues für beide Seiten!
Ein kleiner Höhepunkt unseres bisherigen Schaffens war die Wortmeldung von Herrn Dreßler aus Hamburg (man höre und staune), der seine ersten sieben Lebensjahre hier in Peitz in der heute nicht mehr existierenden Nr. 12/13 (Sägewerk Jakob) verbracht hat. Seine Erinnerungen in Wort und Bild lassen dieses Grundstück wiederentstehen, welches im Jahre 1977 durch Abriss aus der Dzstr. und damit aus dem Gedächtnis vieler Peitzer verschwand.
Ein großes Dankeschön geht schon jetzt an die Familie Voigtmann raus, welche uns ein ganzes Bündel alter Dokumente freundlichst zwecks Auswertung zur Verfügung gestellt hat. Auch hier konnten wir mit einem Bauantrag aus dem Jahre 1911 die Brüder Voigtmann ein Lächeln ins Gesicht zaubern, hatten sie doch erst kürzlich den alten Bullenstall abgerissen, um deren Errichtung es im besagten Bauantrag von 1911 ging.
Bis heute ist es uns leider noch nicht gelungen, Fotos vom ehemaligen offenen Fließ entlang der Dzstr. aufzustöbern. Mindestens 22 Brücken überspannten dieses Fließ – auch hier ist noch kein wirklich gutes Foto vorhanden! Kann jemand helfen?
Eine zweite Baustelle ist das ehemalige Kriegerdenkmal an der Ecke Dzstr./ Schulstraße. Trotz zielgerichteter Befragung einiger möglicher Zeitzeugen konnte bisher niemand das genaue Jahr der Umsetzung dieses Denkmales zum Amtsgericht in die August-Bebel-Straße nennen. Wer weiß hier mehr?
Mit Stand Juni diesen Jahres haben wir die Nummern 2 bis 24 erfasst, Gespräche geführt und sind mit einigen Bewohnern dieser Häuser auch weiter im regen Austausch. Nach der Sommerpause geht es dann locker leicht mit den Nummern 26 und folgende weiter!
Die Historie der Dammzollstraße zu erfassen, ihren Beginn, ihre Blüte, ihr Schattendasein – aber auch ihre heutige Rolle als Wohn- und Lebensraum darzustellen ist Ziel dieser Recherche.
Mehrere thematische abendfüllende Vorträge in angenehmer gemütlicher Runde werden ab Frühjahr 2022 uns und hoffentlich auch Ihnen neue Erkenntnisse, Aha-Momente aber auch den einen oder anderen bildlichen Leckerbissen offerieren.
Bleiben Sie gespannt und mitteilsam!
Es grüßt Sie herzlichst
Torsten Jupe
Vorstandsmitglied des HvzP