Was für ein Abend !Resümee eines Gastes der „Kulinarischen Stadtführung“ im September Anno 2021
Was mit einem lieb gemeinten Geschenk zu Weihnachten 2020 begann, dann aber wieder für viele Monate in Vergessenheit geriet, entwickelte sich an einem wunderbaren Septemberabend zu einer lecker kulinarischen und höchst informativen Abendveranstaltung.Aber schön der Reihenfolge nach!
Meiner Einladung folgend fand ich mich mit vielen weiteren Gästen pünktlich um 18.00 Uhr an der Zeugschmiede der Gastwirte Kruse ein. Und schon hier ein erstes WAU!
Ein preußischer Musketier in original nachgestalteter Uniform des „Neuen Garnisionsregimentes“ von 1740 nahm uns freundlichst in Empfang und schaffte es schon mit den ersten Sätzen uns auf eine Zeitreise mitzunehmen, die weit in die Peitzer Festungsgeschichte zurückreicht.
Bei einem köstlichen ersten Schmaus, inklusive einem frisch gezapften Bier, serviert vom Team der Gastwirtschaft Kruse, erfuhren wir manch Wissenswertes aus der Welt des Musketiers Ackermann, der Historie der Zeugschmiede und deren früheren Bewohnern.
Das Interesse war geweckt, der Magen war beschäftigt – die Zeitreise konnte mit der zweiten Etappe weitergehen.Der Peitzer Festungsturm, von vielen Einheimischen auch liebevoll „Der Dicke“ genannt, empfing uns mit einem Lächeln des preußischen Offiziers Malcherowitz und besinnlichen Klavierklängen der Pianistin Frau Cornelia Bogh.
Und wo, wenn nicht hier, im großen Saal des „Dicken“ entspann sich ein Wechselspiel von erzählten historischen Geschichten rund ums Thema „Speis und Trank“, sowie den gefühlvoll vorgetragenen Klavierstücken aus der Zeit des 18. Jahrhunderts. Es hätte Stunden dauern dürfen, aber das Schlagen der nahegelegenden Kirchturmuhr mahnte zum Aufbruch.
Sicher eskortiert durch die inzwischen dunkle Peitzer Altstadt erreichten wir die dritte Station dieses Abends – die Malzhausbastei! Eingebettet in das Licht vieler Kerzen empfingen uns die Marketenderinnen Ackermann bzw. Domann im kleinen Tonnengewölbe dieses letzten Restes der Peitzer Unterfestung. Ich konnte die über 450 Jahre förmlich spüren, die sich schützend über uns wölbten, und das Genießen des dargereichten Weines zu einem weiteren Genußmoment machte. Warum dieser Moment, an diesem Ort, überhaupt möglich war, erfuhren wir vom Musketier Jupe, der uns mitnahm in die Zeit der Entstehung, vor allem aber der Sanierung dieses Gemäuers durch den Historischen Verein zu Peitz.
Fast ehrfurchtsvoll und doch gut geleitet verließen wir auch diesen Ort nun in Richtung Mauerstraße schreitend. Das „Vereinshaus am Pulverturm“ war vierte und letzte Station unserer Reise und hob diesen Abend auf das Level „Unvergesslich“! Nicht weniger als acht Gastgeber in der Rolle als Musketiere, Schankwirt, Mundschenk und Marketenderin servierten und kredenzten in einem wunderschön gestalteten Innenhof einen kulinarischen Leckerbissen, wie er auch zu besten Festungszeiten nicht üppiger hätte ausfallen können.
Und wer sich jetzt dachte „Satt und faul“ sah sich diesbezüglich schnell eines besseren belehrt. Weitere interessante und kurzweilige Führungen in den Museumsräumen, einschließlich am großen Festungsmodell von 1758 rundeten diesen Abend hervorragend ab. So wurde bis nach Mitternacht bei frisch gezapften Bier oder eingeschenkten Wein gefachsimpelt, erzählt und in Erinnerung geschwelgt. Wer auch immer mir dieses Geschenk zu Weihnachten machte, er hat mir eine große Freude damit bereitet – Danke!
Wir, die Mitglieder des „Historischen Vereins zu Peitz e.V.“ danken allen Besuchern der Kulinarischen Stadtführungen im September und hoffen, dass sie ebensoviel Freude und Spass wie wir an diesen zwei Abenden hatten!
Insbesondere danken wir unserem Vereinsmitglied und Sponsor Mario Marcus ganz herzlich, da es ohne Ihm einfach so nicht möglich gewesen wäre.
Sollten Sie, liebe Leser dieser Zeilen Lust bekommen haben, auch Ihren Lieben solch ein Weihnachtsgeschenk unter den Christbaum zu legen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren!
Ansprechpartner für die Kulinarischen Stadtführungen am 14.Mai und 23. & 24.September kommenden Jahres ist unser Vorstandsmitglied Uwe Ackermann unter Tel. 035601-22224 oder unter „ackermann-peitz@ackermann
Torsten Jupe
Vorstandsmitglied und Öffentlichkeitsarbeit