Historie Nr. 3 (ab 1927), ohne Adresse 1906 – 1927 da Ackerfläche
Diese Karte zeigt detailliert die entstandenen Grundstücke nach Aufgabe der Festung 1767. Die Parzellennummern 43 und 44 (leider ohne Besitzerangabe) bilden im Kern die heutige Dammzollstraße Nr. 3 wieder. Lediglich der vordere(rechte) Teil der Parzelle 44 wurde nach Anlegung der heutigen Schulstraße abgetrennt, und 1876 für das Aufstellen des Kriegerdenkmales benutzt.
Diese beiden Wiesen- und Gartenparzellen blieben jahrzehntelang in dieser Nutzungsart. Der Anbau von Schilfrohr wird genannt. (Rohrkavelgrundstück)
ca. 1800 – Tuchmachermeister Carl Erdmann Kraushaar
1869 verkaufen die Erben d. Fleischermeister August Schwenk (1810-1866) an …
1887 – 1926 Besitzer: Carl Friedrich Scheibicke (*1848) – Tuchmachermstr.
1908 wird das Grundstück als „Acker des Scheibicke“ betitelt – Quelle: Bauantragsunterlagen Schützenhaus 1908
Diese wunderbar colorierte Postkarte von 1910 zeigt hier rechter Hand unser Gartengrundstück. Ebenfalls gut zu erkennen ist das Kriegerdenkmal sowie die Einmündung zur Schulstraße. Eine ordentliche Holzzauneinfriedung läßt auf Fürsorge und Privatbesitz schließen. (Scheibicke)
Diese Postkarte aus den frühen 1930iger Jahren zeigt, dass die Besitzer in die Jahre gekommen sind. Der Zaun in der Schulstrße droht umzukippen und entlang der Dammzollstraße ist er nur noch ein Schatten seiner selbst.
Etwa zu dieser Zeit erwerben die Geschwister Hering diese Ackerfläche, denn…
1934 reichen die Geschwister Lucia und Adolf Hering einen Bauantrag für die Errichtung eines Wohnhauses auf diesem Grundstück ein.
Dieser Lageplan verrät leider nichts über den Vorbesitzer, aber zumindest wird der damalige Nachbar Knorr genannt. Im Adressbuch von 1924 verzeichnet: Knorr, Adolf – Rentier – Schulstraße 3. Ein zweietagiges Wohnhaus mit Keller und ein Nebengebäude sind geplant. Nach Baupolizeilicher Prüfung müssen beide Gebäude weiter in Richtung Dammzollstraße verrückt werden, um einen Mindestabstand von 2,50 m zum Graben einzuhalten.
Wer waren die Geschwister Hering ?
Vater: Albert Hering (* ca. 1875) wird im Peitzer Schulbuch als Tuchmacher geführt, im Adressbuch von 1924/27 als Hilfsschreiber beim hiesigen Amtsgericht – Wohnanschrift: Peitz, Lutherstraße 8
Mutter: Friederike geb. Haase (* ? )
Sohn: Adolf wird am 06.10.1901 hier in Peitz geboren, er besucht die Peitzer Stadtschule von 1908 – 1916 – 1927 erscheint er als „Vertreter“ , wohnhaft: Peitz, Lutherstraße 8
Tochter: Lucia * am ? (oo ca. 1930 ……. Hohenstein ?)
Sohn: Paul * am ?
Wohnanschrift bleibt Lutherstraße 8 – Firma Hering & Müller – Eisenwarenhandlung
Markt 3 (1927)
In den Jahren 1935 bis `37 wird der offene Graben von der Schulstraße bis zum Malxeanschluß durch Eigenregie verrohrt. Ein neuer Umfassungszaun kommt 1938 dazu.
1938 findet sich im Reichs-Adressbuch von Peitz dann auch folgender Eintrag: Dammzollstraße 3 Eigentümer: Hering, Adolf – Versicherungsmakler
Quelle: Unterlagenfundus – Historischer Verein zu Peitz e. V.
Man plant großzügig, mit viel Platz für zwei Personen, eine gemeinsame Küche mit Speisekammer, aber, kein Bad, WC oder ähnliches. Dies verwundert aber nicht, da 1934 noch kein Wasseranschluß in der Schulstraße vorhanden war. Waschküche und Abort waren halt Bestandteile eines Nebengebäudes.
Was wurde aus den Geschwistern Hering ?
(1935 wandert ein Fräulein Lucia Hering in die USA ein – Quelle: familysearch)
1945 – ca. 1970: Inwohner: Kochan, Hans + Mutter Anna Kochan – Hebamme ; Inwohnerin: Richter, ………. – Hebamme
ca. 1970 – 1989: Eigentümer: Freitag, Martin – ?
1990 – 2020 Eigentümer: Freitag, Martin – ?
