Historie Nr. 2 ( bis 1925 Dammzollstraße 31 ) – Dieses Grundstück existiert heute nicht mehr. Es ist größtenteils das Areal des heutigen Schulhofes.
1829 – Älteste Darstellung des Grundstückes Dammzollstraße Nr. 2 versehen mit der Grund- stücks- (Parzellen)nummer 58. (leider ohne Besitzerbezeichnung); Besitzer lt. Aussage F. Bange: Tuchscherermeister Friedrich Wilhelm Koch (*ca. 1775); Sohn Carl Moritz (* 1805) tritt in Vaters Fußstapfen, stirbt aber bereits 1840 an den Pocken.
Bebauung: ein Gebäude (deckungsgleich mit dem Werkstattgebäude von 1865
Nachbar (Grundstück Nr. 57) ist Dortenthon Friedrich Wilhelm, Tuchscherermeister hier in Peitz
1841 heiratet der Tuchfabrikant Carl Eduard Riccius geb. 1816 als zweiter Sohn des Tuchfabrikanten Carl Gottfried Riccius aus Forst hier in Peitz
ob er 1841 bereits Besitzer dieses Grundstückes ist, ist bis dato (2022) noch nicht bekannt, aber….
Mai 1865 der Tuchmacher Ed.(uard) Riccius verkauft an Kaufmann Israel Mollno und Frau Bertha
Bebauung: Werkstattgebäude massiv, 1 Etagig, Spitzdach -Ziegelgedeckt
Mollno plant zunächst das als Tuchmacherwerkstatt benutze Wohnhaus wieder zu einem reinen Wohnhaus mit einer Ladeneinheit umzubauen, sowie den Neubau eines Stall- und Remisengebäudes rechts vom Werkstattgebäude
Ende 1865/ Anfang 1866 brennt das Wohnhaus komplett aus – ob es sich hier um Brandstiftung handelt, kann vermutet werden. Belegt ist es nicht!
August 1866 – Bauantrag auf Neubau eines zweietagigen Wohnhauses, nebst Remisengebäudes links vom Wohnhaus durch Israel Mollno
Das geplante Wohnhaus hatte nun schon einen sehr repräsentativen Quarakter, wie die folgende Fassadenansicht zeigt:
Im EG rechts ist wieder eine Ladeneinheit geplant, der Zugang soll aber über den Haupteingang erfolgen.
Aber auch dieses Bauvorhaben wird nicht umgesetzt !
Man hält aber an der Gebäudeaufteilung fest, plant aber das Wohnhaus noch einmal um, denn…
1867 Bauantrag auf Neubau des Wohnhauses durch Israel Mollno
Bebauung: Wohnhaus 1 ½ Etagig , Remisenhaus links vom Wohnhaus
Schick ist raus, Zweckmäßigkeit hat die Oberhand gewonnen. Noch immer ist rechts eine Ladeneinheit (jetzt wieder mit direktem Zugang) geplant. Unterschrieben hat diesen Bauantrag übrigens die Ehefrau Bertha Mollno in der Funktion als Bauherrin.
Ausführende Firmen waren: Zimmerer Legler und Maurermeister Deutschmann
1870 – 1907 Umbau des Wohnhauses auf 2 ½ Etagen + massive Um- und Ausbau des Remisengebäude links
Besitzer: Heinemann ?
Mitwohner: ?
Blick vom Festungsturm: deutlich erkennbar ist das inzwischen ausgebaute und bis zur Dammzollstr. reichende Werkstattgebäude (Schmiede)
Blick von der Dammzollstraße/ Ecke Schulstraße Richtung Cottbusser Straße: Feldsteinpflaster und Straßeneckstein sowie durchgehende Einfriedung bis zur Schulstraße
Der selbe Blick ca. 10 Jahre später: Kopfsteinpflaster, sanierte Gehwege, Gaslaterne an Stelle des Straßenecksteins sowie verkürzte Einfriedung
1924/`27 Adressbücher:
Besitzer: Tischlermeister Aug. Wilh.Julius Knaut (*1859 – vor 1938) & Ehefrau Karolina (geb. Höhner) (*1866-1946)
Sohn des Tischlermeisters: Joh. Friedrich Julius Knaut (*1826- )
Mitbewohner:
Gurth, Anna | Witwe |
Heinemann, Otto | Kanzleisekretär |
Höhner, Emilia | Näherin |
Hugler, Martin | Schlosser |
Zühlsdorf, Frieda | Witwe |
Knaut, Anna | Strickerin |
1938 Bauantrag auf Neugestaltung der Fassade durch Martin Hugler als Initiator
Besitzerin: Witwe Karolina Knaut
1938 Adressbuch:
Besitzerin: Karolina Knaut – Witwe ; Knaut Emma – Schneiderin
Mitbewohner:
Hugler, Martin | Maschinenbauer (Nr. 1 Maschinenbauanstalt) |
Heinemann, Otto | Justizsekretär a.D. |
Weise, Rudolph | Weise, Rudolph – Drahtziegelweber |
1945 – 1964
Bewohner:
Knaut, Karolina, (bis 1946 +) | Witwe |
Laubsch, Martha, (geb. Lautloff) *1877 – 1950+ | ? |
Kittlas, Hermann, *1883 – 1958+ | ? |
Giese, ? | Optiker |
1951 Schweißerei/ Dreherei Martin Hugler (Ehefrau: Anna Hugler, geb. …… 1895-1967)
1971 kompletter Abriss im Zuge der Neugestaltung des Schulgeländes/ Schulhofes