Nun sind sie schon wieder Geschichte. Die Geschichten um die Geschichte von Peitz. Obwohl sich die Frühjahrsvorträge des Historischen Vereins zu Peitz zum Teil weitvon Peitz entfernten, und in einer Zeit begannen, als Peitz nicht mehr als Sumpf und Wiese war, ließen wir es uns als Zuhörer nicht nehmen, diese „Reise“ gedanklich mit anzutreten.
„Reiseführer“ war wieder einmal unser Christoph Malcherowitz, dem es anallen vier Vortragsabenden bravourös gelang, uns Zuhörer zu unterhalten, viel Neues zuvermitteln und den Spannungsbogen so geladen zu halten, dass alle vier Veranstaltungenals rundum gelungen bezeichnet werden können!
Die „Reise“ begann am 03. Februar dieses Jahres und führte uns Zuhörer bis um das Jahr 100 vor Christus zurück, als sich die nordisch germanischen Stämme der Kimbern und Teutonen auf den Weg machten, neue Siedlungsgebiete im Herzen Europas zu finden. Das dieses Abenteuer nicht wirklich gut ausging lag nicht an Christopher konnte uns aber sehr ausführlich die Gründe dafür aufzeichnen!
Schon am 17. Februar ging die Reise weiter, nun in das Jahr 9 nach Christus. Von der Schlacht im Teutoburger Wald haben wir alle schon gehört, aber so detailliert, bildreich, spannend und mit neuesten historischen Erkenntnissen gespickt, ließ deutlich erkennen, hier war jemand voll in seinem Element, in „seinem“ Thema! Danke Christoph!
Die Römer bekamen an diesen Tagen voll eins auf die Mütze (Helm trifft es wohl besser) und wir Zuhörer eine geballte Ladung frisches geschichtliches Wissen – Chapeau!
Das dies die Römer nicht auf sich sitzen ließen, war klar. Aber wie schmerzlich die Rache Roms dann ausfiel, ließ uns Zuhörer am 03. März dann doch frösteln. Für zart beseitete war dieser Vortrag nicht leicht zu ertragen – aber Geschichte ist nun mal kein Ponyhof!
Aber auch an diesem Abend gelang es Christoph beiden Konfliktseiten gerecht zu werden, ihre Beweggründe und Methoden zu erklären und uns somit rund 2000 Jahre nach diesen Ereignissen die Erkenntnis aufzuzeigen, dass wir Menschen uns seit dieser Zeit zwar technisch entwickelt haben, aber Konfliktlösungen leider noch immer viel zu oft im kriegerischen Gegeneinander gesucht werden!
Deutlich friedlicher ging es dann am letzten Vortragsabend, am 17. März daher. Dieser Abend gab interessante Einblicke in das Leben und Wirken der hier in der Lausitz ansässigen Germanen. Viele Bodenfunde aus den letzten Jahrzehnten erzählen vom friedlichen Miteinander, vom Handel, vom Reichtum, von Veränderungen hier in der Lausitz, die letztendlich dazu führten, dass sich Siedlungen bildeten, diese wehrhaft wurden, sich entwickeln konnten und uns heutigen Peitzern eine Stadtgeschichte präsentiert, die in hoffentlich noch vielen Vorträgen vielen Zuhörern staunen lassen wird.
Wir danken den über 150 interessierten Zuhörern für ihre Zeit, ihr Interesse und ihre Spendenbereitschaft, verabschieden uns hiermit in die Sommerpause, nicht ohne uns noch einmal ganz herzlich bei unserem Vereinvorsitzenden Christoph Malcherowitz für seine investierte Zeit und Mühe zu bedanken.
Aber wir sind uns sicher: Er hat es gern und mit viel Freude getan! Für alle, die jetzt doch ein wenig traurig sind, diese Vorträge verpasst zu haben, hier noch ein kleiner, leiser Geheimtipp: Wie ich aus gut informierter Quelle erfahren habe, soll es noch verfügbare Karten für unsere „Kulinarischen Stadtführungen“ im September geben. Näheres dazu erfahren Sie auf unserer Homepage. Das dürfen sie ruhig weitersagen!
Torsten Jupe
Vorstandsbeisitzer und Pressesprecher des Historischen Vereins zu Peitz e.V.